Ermittlungen gegen 1128 Akademiker_innen, die zum Frieden aufrufen

Presseerklärung der Akademiker_innen

Presseerklärung der Akademiker_innen | Foto: JINHA

ISTANBUL – Der Oberstaatsanwalt von Istanbul hat Ermittlungen gegen 1128 türkische Akademiker_innen aufgenommen, die für ein Ende der Belagerungen der kurdischen Städte aufrufen.

1128 türkische Akademiker_innen haben eine Petition unter dem Leitsatz „Wir werden kein Teil dieser Verbrechen sein“ unterschrieben, mit der sie für ein Ende der Ausgangssperren und Belagerungen in Kurdistan durch den türkischen Staat aufrufen. Gestern eröffnete der istanbuler Oberstaatsanwalt für Terrorismus und organisierte Kriminalität Ermittlungen gegen die 1128 auf Grund der vermeintlichen„Propaganda für eine Terrororganisation, sowie der Volksverhetzung gegen den türkischen Staat“.

Zeitgleich gab der türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine Erklärung ab, in der er die Akademiker_innen als „Verräter“ betitelt und sie „ungebildet“ nennt. Er sagte, dass „diejenigen bestraft werden müssen, die auf Kosten des Staates leben und dann Verrat begehen“.

Der Rat der Hochschulbildungen, der unter anderem die Universitäten der Türkei regelt, gab ebenfalls eine Erklärung ab, die die Akademiker_innen anklagt den „Terrorismus zu unterstützen“.

Mehrere Akademiker_innen haben ihre Anstellungen verloren oder wurden verhaftet, nachdem landesweit Staatsanwälte Untersuchungen gegen die Unterzeichner_innen der Erklärung aufnahmen.
JINHA, 15.01.2016, ISKU

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