İsa und Mesut: Kampf, Tod, Unterdrückung, Unsterblichkeit – Seite an Seite

Trauerzug in Amed

Trauerzug in Amed | Foto: JINHA

AMED – Nachdem türkische Staatskräfte İsa Oran und Mesut Seviktek ermordet haben, hielten sie die Familien seit 28. Tagen davon ab, die Leichname der jungen Männer zu bergen. Tausende haben heute einer Bestattungszeremonie in Amed (türk. Diyarbakır) für İsa und Mesut beigewohnt, die nebeneinander beigesetzt worden sind.

Das totale Kriegsrecht und die Belagerung und Blockade des Altstadtviertels Sûr (türk. Sur) bestehen seit nunmehr 52. Tagen. Bereits am 23. Dezember haben türkische Einheiten İsa Oran und Mesut Seviktek in Sûr erschossen. Nachdem die Staatskräfte den Familien den Zugang und die Bergung der Leichen untersagt hat, sind die Familien in einen Hungerstreik getreten. Nach 18. Tagen hat der türkische Staat nachgegeben und die Leichname konnten geborgen werden.

Hunderte Fahrzeuge bildeten einen Konvoi, um İsa und Mesut zum Yenişehir Friedhof zu begleiten. Tausende Menschen, einschließlich parlamentarischer Vertreter_innen für Amed formierten einen Trauermarsch, riefen Parolen und trugen die Leichname auf ihren Schultern zu den Gräbern. Die zwei jungen Männer wurden nebeneinander beigesetzt. Nach der Bestattung sang die Menschenmenge gemeinsam „Çerxa Şoreşe Rojava“, den revolutionären Marsch von Rojava.

„Wir leben in einer Zeit, in der der Staat sogar Angst vor unseren Leichen hat.“, so Ayşe Dicle, Ko-Vorsitzende der MEYA-DER, einer Vereinigung zur Unterstützung der Familien von im Krieg in Kurdistan Getöteten. Sie versprach, dass der türkische Präsident Erdoğan in den Tränen der Mütter ertrinken wird, die ihre Kinder durch die staatlichen Angriffe verloren haben.

İsa Oran’s Vater, Mehmet Oran, erklärte auf der Beerdigung, dass die Jugend, die sich den Panzern und der Artillerie der Regierung widersetzt, diejenige sein wird, die Freiheit bringt.

JINHA, 22.01.2016, ISKU

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