Die Zivilen Verteidigungseinheiten (YPS – Yekîneyên Parastina Sivîl), welche sich aus Selbstverteidigungsgründen gegen den Staatsterror in Kurdistan gegründet haben, haben sich nun unter einer gemeinsamen Koordination gestellt. Feierlich wurde die YPS Hauptkoordination ins leben gerufen, bei der durch eine Erklärung deutlich gemacht wurde, das es den türkischen Kräften nicht erlaubt wird die Widerstandsgebiete zu betreten. Die Erklärung ruft noch mal ins Gedächtnis, dass die Zivilen Verteidigungskräfte unter Führung der patriotischen, revolutionären Jugend im Angesicht des wichtigen Bedürfnisses einer professionellen Verteidigungskraft organisiert wurde und das Ziel hat, alle gesellschaftlichen Bereiche in den organisierten Widerstand einzubeziehen, der von der Patriotischen revolutionären Jugendbewegung (YDG-H – Yurtsever Devrimci Gençlik Hareketi) unternommen wird. Die Aufmerksamkeit auf die endlose fortlaufende Staatsaggression der AKP (Partei für Fortschritt und Gerechtigkeit) gegen die kurdische Bewegung und das kurdische Volk seit dem 22. Juli 2015 lenkend, sagt die Hauptkoordination, dass diese Offensive gegen die kurdische Zivilbevölkerung in der Türkei nicht die Erste sei. „Während den 93 Jahren seit der Gründung der Republik Türkei war das kurdische Volk in vielen Teilen Nordkurdistans Genoziden durch militärischen Angriffen ausgesetzt. Diese Angriffe verstärkten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts und fokussieren sich seit über 30 Jahren auf die Vertreibung der kurdischen Menschen von ihrem Land.“
Die YPS betont, dass das AKP Regime, als Antwort auf die Erfolge des kurdischen Volkes im Kampf um ihre Existenz, die Mentalität des Faschismus und des Nationalstaats aus den 1920-iger modernisiert und in ein neues Vernichtungskonzept gegen das kurdische Volk einbezieht. Bezugnehmend auf die Attacken des türkischen Regimes gegen die zunehmende Politisierung in Westkurdistan/ Nordsyrien (Rojava) seit 2012 unterstreicht die Erklärung, dass das Vernichtungskonzept der Türkei über die Grenzen Nordkurdistans hinausgeht geht und auf die Errungenschaften der Kurd_innen als Ganzes abzielt.
Um die Krise des türkischen Regimes nach dem Sieg der kurdischen Bewegung und der demokratischen Kräfte vom 07. Juni 2015 zu überwinden, starteten sie einen unmenschlichen Überfall auf diese Kreise. Weiter betont die Hauptkoordination, dass die Angriffe hauptsächlich den kurdischen Vertreter Abdullah Öcalan treffen sollen, da mit dem Aufzwingen einer verschärften Isolation auf Imrali der Druck gegen ihn erhöht wird. „Der AKP Staat brach später einseitig die Waffenruhe, griff Kräfte der HPG (Hêzên Parastina Gel – Volksverteidigungskräfte) an und zielte auf der anderen Seite auf die kurdische Jugend, ins besondere der YDG-H. Seit diesem Tag wurden hunderte ZivilistInnen massakriert und schrittweise Angriffe gegen den Lebensraum des kurdischen Volkes begonnen. Als Antwort auf die intensiven Angriffe und dem Aufzwingen von Sklaverei erklärte das kurdische Volk in vielen Gebieten Nordkurdistans, angefangen bei Cizîr, Gewer und Farqîn, ihre Selbstverwaltung. Die Verteidigung dieser Selbstverwaltung ist Ausdruck des Willens zum freien Leben unseren Volkes. Als Antwort auf die Angriffe der kolonialistischen und faschistischen Kräfte auf kurdische Städte und Viertel, dem Töten von ZivilistInnen und den Massenverhaftungen organisiert die kurdische Jugend die Selbstverteidigung als patriotische, revolutionäre Jugendbewegung. Die Jugend Kurdistans übernimmt deshalb mit beschränkten Mitteln die Mission der Verteidigung des Lebensraums unseren Volkes gegen die total übertriebenen Angriffe.“
In der Erklärung wird betont, dass die Aggression des türkischen Staates gegen das kurdische Volk seit dem 14. Dezember 2015, als historische kurdische Städte und zivile Siedlungen mit riesigen Militärkräften und professioneller militärischer Ausrüstung angegriffen wurden, eine neue Ebene erreicht hat.
„In Antwort auf diese Angriffe muss der zunehmende Widerstand der YDG-H die Voraussetzung für das Voranschreiten auf eine andere Ebene entsprechend dem Level der fortlaufenden Angriffe schaffen. Es ist notwendig eine professionelle Verteidigungskraft ans Tageslicht zu bringen mit dem Ziel, alle sozialen Bereiche in den organisierten Widerstand mit einzubeziehen, der von der YDG-H als Jugendbewegung des Volkswiderstandes seit über 6 Monaten aufgebaut wird. Unter der Anleitung der den organisierten Kampf führenden patriotischen, revolutionären Jugend haben sich in vielen Städten Organisationen der Zivilen Verteidigungskräfte (YPS) gebildet.“
Die YPS Hauptkoordination wurde durch RepräsentantInnen lokaler Selbstverteidigungseinheiten aus den Gebieten mit Selbstverwaltung gebildet, um mehr organisierte und disziplinierte Aktionen der Selbstverteidigung zu unterstützen. Die YPS betont, dass das Hauptziel ist, einen starken Volkswiderstand in den Gebieten des Widerstandes zu führen und sie schwören, das sie es keiner Besatzermacht erlauben werden, diese Gebiet, die ein Symbol des Patriotismus in Kurdistan sind, zu betreten und den Widerstand über ganz Nordkurdistan auszuweiten. Abdullah Öcalan die Treue schwörend grüßte die YPS das Engagement des kurdischen Volkes, das in den Gebieten der Selbstverwaltung den Widerstand fortdauern lässt. Die Erklärung der YPS Hauptkoordination endet mit einem Aufruf an alle patriotischen kurdischen Jugendlichen und dem kurdischen Volk sich dem Widerstand anzuschließen um eine freie Zukunft aufzubauen.
ANF, 24.01.16, ISKU
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