Silopî: Wir werden gemeinsam ein neues Leben aufbauen

Frau zeigt auf ihr zerstörtes Haus

Zerstörung und Neuanfang in Silopî | Foto: JINHA

ŞIRNEX – Die Menschen Silopî’s (türk. Silopi) waren gezwungen unter dem herrschenden Kriegsrecht, auch “Ausgangssperre” genannt, ihre Häuser für über 37 Tage zu verlassen. Nun konnten sie in ihre Häuser zurückkehren. Die Menschen erklärten: “Wir werden unsere Häuser wieder aufbauen, wir werden gemeinsam ein neues Leben aufbauen und unsere Heimat nie wieder verlassen”.

Das Kriegsrecht, salopp als „Ausgangssperre“ betitelt herrschte 37 Tage in Silopî in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak). Die Menschen, die gezwungen waren ihre Häuser zu verlassen, konnten nun zurückkehren. Sie bauen ihre Häuser für ein neues Leben wieder auf. Die Mutter von 10 Kindern, Sarya Mutlu verharte während der “Ausgangssperre” über 20 Tage in ihrem Haus und widerstand den Angriffen. Die zwangen mich und meine Kinder unser Haus zu verlassen. Als ich zurückkehrte fand ich mein zweistöckiges Haus vollkommen demoliert wieder. Ich hatte ein Kuh. Ich gab die Milch meinen Kindern. SIe haben meine Kuh getötet. Genug! Stoppt diesen Krieg! Niemand soll mehr sterben. Wir werden unsere Heimat bis auf unseren letzten Tropfen Blut verteidigen”.

Bese Mutlu, eine weitere Einwohnerin der Stadt sagte: “Ich habe gebetet, als sie mein Haus beschossen. Ich nahm meine Kinder und wir flohen in den Keller, ich konnte nicht einmal mein Gebet beenden. Wir werden nicht flüchten, wir werden uns widersetzen, selbst wenn der Staat uns dabei töten sollte oder unsere Häuser abreißt. Wir fordern das unsere eigene Identität und Sprache anerkannt werden. Wir wollen unsere Sprache sprechen, wie sie ihre sprechen. Meine Mutter und mein Vater wurden hier geboren. Ich bin hier ebenfalls geborden. Dies ist unser Land. Ich werde unseren legitimen Kampf niemals aufgeben”.

JINHA, 01.02.2016, ISKU

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