Ehemalige türkische Armeeangehörige in der PKK: Kampf für Freiheit, nicht für Sklaverei

BEHDÎNAN – Die Anzahl der Deserteure der türkischen Armee, die der kurdischen Guerilla beitreten steigt Tag für Tag. Zwei junge Männer, die bis vor kurzem Soldaten der türkischen Armee waren, desertierten und der PKK beitraten, riefen alle Menschen auf nicht in der türkischen Armee zu dienen und ebenfalls dem Freiheitskampf der Guerilla gegen die Brutalität beizutreten.

Die desertierten Männern, die der PKK beitraten sprachen mit ANF.

BAGOK: UNTERDRÜCKUNG UND AUSBEUTUNG

Özgür Bagok desertierte Ende 2015 von der türkischen Armee und schloss sich als Antwort auf die Unterdrückung und die Massaker gegenüber den Völker Kurdistans der PKK an. Bagok erklärte, dass er die Unterdrückung und Ausbeutung des türkischen Militärs am eigenen Leib erfahren hat und bei seinem ersten Fluchtversuch erwischt und festgesetzt worden ist. Bagok bekam nach seinem ersten Fluchtversuch einen Heimatbesuch, nutze die Möglichkeit und floh erneut. Im Zuge dieser erneuten Flucht im Oktober 2015 schloss er sich dann der PKK an.

‚IN DEN BERGEN SIND ALLE GLEICHBERECHTIG‘

Bagok erklärte weiter, dass er sehr glücklich war der PKK beitreten zu können, wo alle freiwillig leben und kämpfen und auf dem Wunsch nach Freiheit basiert, ganz anders als in der türkischen Armee. Bagok betonte, dass Gleichberechtigung eine Grundlage des Lebens in den Bergen ist und fügte hinzu, dass die Guerillakämpfer_innen nicht nur militärische, sondern auch ideologische Bildung in der PKK erhalten. Dagegen ist das türkische Militär auf allen Ebenen durchzogen von Hierarchien, so Bagok, anders als in der Guerilla, wo Kommandanten im gleichen Raum wie die Kämpfer_innen schlafen und essen. Bagok sagte noch einmal deutlich, dass das leben und kämpfen in der PKK freiwillig ist, Kurd_innen ihre eigene Identität leben können und für ihre Freiheit in den Bergen kämpfen.

‚WIR LADEN DIE JUGEND EIN ZUR PKK ZU KOMMEN, FÜR UNSEREN VORSITZENDEN UND UNSER LAND‘

Bagok ruft die kurdische Jugend auf, sich der Unterdrückung des türkischen Staates bewusst zu werden, der die Völker Kurdistans angreift und ermordet. Bagok sagte, dass Kurd_innen keine Sklav_innen der Türkei sein sollten, die im Militär dienen müssen. Er lädt die Jugend ein sich der PKK anzuschließen, für den kurdischen Vorsitzenden Abdullah Öcalan und Kurdistan.

https://www.youtube.com/watch?v=f3TcQSwDOHs

CUDI: HIER GIBT ES GESELLSCHAFTLICHKEIT UND STOLZ

Devrim Cudi desertierte von einer türkischen Garnison in Qers (türk. Kars) und schloss sich 2014 der PKK an. Er wurde in Mersin geboren und wurde circa 5-6 Monate bevor er desertierte und sich der PKK anschloss vom türkischen Militär eingezogen. Sein dritter Fluchtversuch war erfolgreich, obwohl sein Kommandant in gewaltsam daran hinderte. Cudi erklärte, dass er dem Kommandanten dabei die Hand brach und sich daraufhin der Guerilla anschloss. Er betrachtet die Wehrpflicht als falsch und betonte, dass der Kampf und das Leben in der PKK freiwillig ist. Er fügte hinzu, dass die PKK für die Freiheit der Völker kämpft und sie in den Bergen gesellschaftlich leben können, ohne ihren Stolz zu verlieren. Cudi kritisierte die Diskriminierung und Unterdrückung, die die Soldaten in der türkischen Armee erleiden müssen und sagte, dass gerade kurdische Soldaten besonders schlecht und mit viel Misstrauen behandelt werden.

https://www.youtube.com/watch?v=foFkJ6XLPcA

ANF, 19.02.2016, ISKU

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