Fotos des ersten Gebäudes der Massaker von Cizîr veröffentlicht

Zerstörungen in Cizîr

Zerstörungen in Cizîr | Foto: ANF

ŞIRNEX – Nachdem bekannt gegeben wurde, dass mehr als 130 Menschen, die in Cizîr (türk. Cizre) massakriert und ermordet wurden, nicht identifizierbar sind, wurden nun Fotos von dem zu erst bekannt gewordenen Gebäude und Keller veröffentlicht, indem dutzende Menschen über Tage hinweg durch türkische Truppen de facto eingesperrt waren, nicht evakuiert werden konnten und unter andauernden schweren Angriffen durch die türkische Seite standen.

Das Gebäude im Stadtteil Cudi wurde zu einem traurigen Beispiel für die Massaker der türkischen Truppen an der kurdischen Zivilbevölkerung, die trotz der unterlassenen Hilfeleistung und den Bitten und Forderungen nach Hilfe, bis zu Letzt um ihr Überleben kämpften.

Der Ort dieses Massakers ist noch immer von Staatseinheiten abgesperrt, die Einwohner_innen können sich lediglich in einem bestimmten Gebiet bewegen, das von Ruinen, Trümmern und beschädigten Gebäuden geprägt ist.

Der Ko-Vorsitzende des Volksrats von Cizîr, Mehmet Tunç, der ebenfalls in einem der Gebäude war, berichtete verschiedenen Fernsehsendern und Nachrichtenagenturen von den Bedingungen und Umständen, unter denen die Menschen versuchten zu überleben, nachdem das Gebäude größtenteils zerstört wurde und sie von den Trümmern im Keller eingeschlossen waren.

Tunç betonte, dass die türkischen Truppen unaufhörlich auf das Gebäude feuerten, dass sie die Menschen im Inneren töten wollten, dies lässt sich auch aus der türkischen Stellungnahme herauslesen, in der türkische Beamte behaupteten, dass sich in dem Gebäude keine verwundeten Personen aufhalten würden. Nachdem dann Fotos der verletzten Menschen aus dem Inneren des Gebäudes veröffentlicht wurden, erfand der Staat eine neue Lüge und behauptete: „Wir machen Durchsagen, nur rund 700 Meter entfernt von dem Gebäude, aber niemand reagiert darauf oder kommt heraus“.

Insgesamt wurden bisher 31 Leichname aus den Überresten des Gebäudes geborgen, zudem die Rettungskräfte tagelang nicht vordringen durften, da es in dem Bereich zu heftigen Gefechten kommen würde. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das türkische Verfassungsgericht sind ebenfalls verantwortlich für die Massaker, da sie nicht eingeschritten sind und trotz des Wissen nicht tätig wurden, um die eingeschlossenen und verwundeten Menschen zu retten.

ANF, 20.02.2016, ISKU

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