Şirnex: Stadtteile der Selbstverwaltung stehen unter starkem Beschuss

Şirnex unter BeschussBakur/Nordkurdistan – Die HDP-Abgeordnete für Êlih (Batman), Ayşe Acar Başaran, ist seit Beginn des Angriffs auf Şirnex (Şırnak) in der Stadt. In einem Interview erklärte sie: „Şirnex steht bereits seit 2 Monaten unter Blockade. Seit 15 Tagen auch täglich unter starkem Beschuss.“ Über die Situation in der Stadt erklärte sie:  „Auf den hohen Gebäuden sind Scharfschützen positioniert. Für die Menschen hier gibt es keine Sicherheit. Sie dürfen nicht auf die Straße, sie können noch nicht einmal ans Fenster, um die Vorhänge vorziehen.“ Ayşe Acar Başaran geht davon aus, dass schon viel früher beschlossen wurde, Şirnex anzugreifen und dass der Angriff lange andauern wird. Sie sagt: „Der Staat hat alle seine offiziellen Einrichtungen zuvor nach Cizîr (Cizre) verlegt. Der Staat denkt an seine Institutionen, aber seine Menschen sind ihm egal. Wer hier krank ist, kann nicht ins Krankenhaus gehen. In den Stadtteilen mit Selbstverwaltung gibt es seit 15 Tagen keinen Strom und kein Wasser.

In Şirnex haben die Menschen lediglich gesagt, dass sie sich selbst verwalten möchten. Das hat gereicht, um ihnen jetzt mit einem Massaker zu drohen, sie hungrig und durstig zu lassen.

Der Co-Vorsitzende des Volksrates von Şirnex, Ümran Yiğit, erklärte in einem Interview: „Wir leisten jetzt seit 15 Tagen Widerstand in Şirnex. Seit der ersten Stunde greift der Feind sehr heftig an. Es kommt alles zum Einsatz. Mörser, Panzer, Granaten, zuletzt sogar einige Raketen.

Die Banditen der AKP haben nur ihre Technik. Sie konnten bisher in keine unserer Stadtteile eindringen. Überall begegnet ihnen ein ganz großartiger Widerstand. Der Feind konnte bisher nicht einen Schritt auf unser Gebiet setzen. Sie beschießen lediglich die Stadtteile mit Mörsern und Granaten aus Panzern, die sie um die Stadt herum positioniert haben.“ Ümran Yiğit rief im Folgenden dazu auf, den Widerstand in Gever, Nisêbîn und Şirnex zu unterstützen.

Seit 15 Tagen steht Şirnex unter Beschuss. Da die türkischen Sicherheitskräfte in die Stadtteile die Widerstand leisten nicht rein kommen, haben sie damit begonnen, in den Stadtteilen in den es keinen Widerstand, also keine Schutzgräben und keine Barrikaden gibt, Häuser abzureißen. Betroffen sind davon die Stadtteile Vakıfkent und Gündoğdu.

Wegen starken Nebels war über den Tag weniger Beschuss. Am Abend nahm der Beschuss mit Granaten und Mörsern wieder zu. Vor allem die Viertel Dicle, İsmetpaşa und Cumhuriyet standen unter starkem Angriff. Einige Gebäude fingen durch deshalb Feuer. Mit den zunehmendem Angriffen durch die türkischen „Sicherheitskräfte“ versuchten sie erneut in die Viertel einzudringen, woraufhin es zu Gefechten mit den zivilen Verteidigungseinheiten YPS/YPS-JIN kam. Vor allem aus dem Stadtteil İsmetpaşa werden starke Gefechte gemeldet.

BestaNûçe, ANF, 29.03.2016 ISKU

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