Aufruf der Kampagne „Nicht länger Schweigen!“ – an alle Journalist_innen der Welt

Nisêbîn von Qamişlo aus beobachtet | Foto: ANHA

Nisêbîn (Bakur) von Qamişlo (Rojava) aus beobachtet | Foto: ANHA

Rojava – Seit Monaten sind die Stadt Nisêbîn (türk. Nusaybin) und viele weitere Städte in Bakur (Nordkurdistan) einem barbarischen Krieg durch die türkische Armee ausgesetzt. Die türkische Armee hat unfassbare Verbrechen und Gewalttaten gegen die Menschlichkeit des kurdischen Volkes begangen. Hinzu werden in den betroffenen Städten die Häuser der Einwohner_innen zerstört und niedergebrannt.

Die türkische Regierung unterdrückt auch die freien Medien, die solche Verletzungen aufdecken wollen. Sie verschließen all jenen Journalist_innen die Tür, die aus dem Ausland kommen, um die Wahrheit in den kurdischen Städten aufzudecken. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wiederum droht Journalist_innen, egal ob Türk_innen, Kurd_innen oder aus sonst einem Land stammend, mit Konsequenzen, wenn diese Versuchen, Fakten und von der Armee begangenen Verbrechen aufzudecken. Er lässt seinen Drohungen auf vielen Wegen Taten folgen. Die Kampagne „Nicht länger Schweigen!“ wurde am 03. April 2016 von Journalist_innen in Rojava und auf Initiative von Journalist_innen der Vereinigung der Freien Medien gegründet, um das Schweigen der Weltmedien und der internationalen Gemeinschaft über die Geschehnisse in der Stadt Nisêbîn, dem Gegenstück der in Nordsyrien gelegenen Stadt Qamişlo und auch den anderen Städten in Nordkurdistan, zu brechen.

Die Journalist_innen der Kampagne waren in der Lage, von der syrischen Seite aus die Verletzungen der türkischen Armee mit ihren Kameras zu dokumentieren. Sie beobachteten die Bombardements, Zerstörungen und das Abbrennen der Häuser. Außerdem wurde dokumentiert, wie Granaten von türkischer Seite abgefeuert und auf Qamişlo einschlugen, was zu Toten und großem materiellen Schaden in der Stadt führte.

Die Kampagne „Nicht länger Schweigen!“ appelliert an alle Journalist_innen der Welt, ihre moralische und menschliche Rolle einzunehmen und daran zu arbeiten, diese gegen die kurdische Zivilbevölkerung gerichteten Übergriffe und Verbrechen in den Städten Nordkurdistans/Türkei der Weltöffentlichkeit aufzudecken. Wörtlich heißt es: „Wir laden Sie ein, Rojava (Westkurdistan) und die Stadt Qamişlo zu besuchen, um diesen, vor den Augen der Welt vom türkischen Militär geführten, barbarischen Krieg auf die Stadt Nisêbîn, welche ein Beispiel ist für das, was in den anderen Städten Nordkurdistans passiert, zu dokumentieren.“

Die Vereinigung der freien Medien und die Kampagne „Nicht länger Schweigen!“ sind bereit, allen Journalist_innen und Menschenrechtsorganisationen, die Rojava besuchen und die Übergriffe aufdecken wollen, logistische Ausrüstung zu Verfügung zu stellen.

Kampagne „Nicht länger Schweigen!“- Rojava

YRA – Vereinigung der Presse von Rojava

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