Britische und irische Internationalisten an der irakischen/südkurdischen Grenze festgenommen

Jac Holmes

Jac Holmes | Foto: unbekannt

BAŞÛR – Zwei Briten und ein Ire, die sich den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG – Yekîneyên Parastina Gel) im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) angeschlossen haben, wurde von der südkurdischen Regierung unter Barzanî an der syrisch-irakischen Grenze festgenommen.

Der ehemalige IT-Arbeiter Jac Holmes aus Bournemouth, an der Südküste Englands, hatte bis vor kurzem in den Reihen der kurdischen Verteidigungseinheiten in Rojava/Nordsyrien gekämpft. Er wurde zusammen mit Joe Akerman aus Halifax und dem irischen Staatsangehörigen Joshua Molloy von Peshmerga der Autonomen Region Kurdistans im Norden des Irak verhaftet.

Laut BBC befanden sich die drei Männer auf dem Rückweg nach Großbritannien, als sie verhaftet wurden. Die Gruppe musste bereits mehrere Wochen warten, um überhaupt die Grenze überschreiten zu können. Die Regionalregierung unter Barzanî hatte ein paar Wochen zuvor die Grenzen vollständig geschlossen und sämtlichen Grenzverkehr untersagt. Bisher besteht jedoch keine Erkenntnis über den Grund der Verhaftung.

Mark Campbell, ein Aktivist für die Rechte der Kurd*innen, erklärte, dass Jac Holmes „sehr müde und am Ende seiner Kräfte sei“.

„Er hat sich aus Sicht vieler Menschen für eine gute und legitime Sache eingesetzt. Diese Behandlungen kommt einer Verhöhnung gleich, die ihn nur noch stärker beansprucht.“, so Campbell. Er fügte hinzu: „Holmes ist ein kraftvoller junger Mensch, ich bin mir sicher er wird auch unter diesen Umständen standhaft bleiben. Ich hoffe die Dinge werden sich regeln“.

Jac Holmes ging im Januar 2015 mit 22 Jahren, ohne jedwede militärische Erfahrung nach Rojava, um sich den Volksverteidigungseinheiten (YPG) anzuschließen.

Er berichtete bereits in einem früheren Interview mit BBC, dass er sich seit 2011 mit der Entwicklung in Syrien beschäftigte, dabei vor allem mit dem Widerstand und der wachsenden Revolution der Kurd*innen im Norden des Landes, die mehr und mehr zum Ziel des IS wurden. Darauf verfolgte er die Entwicklungen auch über die Sozialen Medien, wie beispielsweise von anderen freiwilligen Internationalist*innen, die an der Seite der Kurd*innen kämpften und kämpfen.

Bei seinem ersten Einsatz wurde er von einer Kugel in der rechten Schulter getroffen, er kehre darauf im August letzten Jahres zurück nach Großbritannien, erklärte aber bereits damals, dass er nach Rojava zurückkehren werde.

BBC, 19.04.2016, ISKU

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