Karayılan: Der kurdische Freiheitskampf ist für alle Unterdrückten

Guerillas bei den 1. Maifeierlichkeiten

Guerillas bei den 1. Maifeierlichkeiten | Foto: ANF

BEHDÎNAN – Der internationale Tag der Arbeiter*innen am 1. Mai wurde auch in den von der Guerilla gehaltenen Medya Verteidigungsgebieten durch Feierlichkeiten begrüßt. Die Feierlichkeiten wurden in Gedenken an alle im Mai Gefallenen abgehalten, daran nahmen unter anderem auch der Oberkommandierende der Volksverteidigungseinheiten (HPG – Hêzên Parastina Gel) Murat Karayılan, die Kommandant*innen des Kommandozentrums Bawer Dersim und Gülistan Gülhat, die Kommandant*innen der Apollo Akademie Pêlşîn Koçgiri und Demhat Bêdar, sowie dutzende Guerillakämpfer*innen teil.

Murat Karayılan erinntere in seiner Rede daran, dass die Arbeiter*innen in den Kämpfen am 1. Mai den Widersprüchen des Systems in die Augen blicken und dass der Kampf der PKK (Partiya Karkerên Kurdistanê – Arbeiter*innenpartei Kurdistans) auch ein Kampf für die arbeitende Klasse ist. Karayılan betonte, dass der Kampf der Völker Kurdistans gegen die Kapitalistische Moderne Teil des Widerstandes aller Unterdrückten und Ausgebeuteten weltweit ist – Die Unterdrückten können durch Einigkeit, Kampf und Solidarität siegen.

Nach den Feierlichkeiten bewerteten die Guerillakämpfer*innen und Kommandant*innen gemeinsam die aktuelle militärische und politische Lage und stellten fest, dass der Widerstand der Selbstverwaltungen einen Bruch innerhalb des AKP Staates verursacht haben. Karayılan fügte hinzu: „Mit Hilfe der begonnenen Frühlingsoffensive der Guerilla, wird das türkische Kolonialsystem in Kurdistan zerbrechen“.

Im Folgenden ein Auszug der 1. Mai Rede des Oberkommandierenden Karayılan:

Heute ist der Tag der Einheit, des Kampfes und der Solidarität der Arbeiter*innen und aller Unterdrückten. Wir als die Freiheitskämpfer*innen der kurdischen Guerilla begehen den 1. Mai für alle Arbeiter*innen. Der 1. Mai war immer der Tag des Kampfes für Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung und Sozialismus. Viele Arbeiter*innen sind bei den Maikämpfen gefallen, wie am 1. Mai im Jahr 1977 auf dem Taksim-Platz in Istanbul, am 2. Mai die gefallenen Genossen Mehmet Karasungur und İbrahim Bilgin, wie am 6. Mai die Genossen und türkischen Revolutionäre Deniz Gezmiş, Yusuf Aslan and Hüseyin İnan, sowie am 18. Mai als die Genossen İbrahim Kaypakkaya, Haki Karer, Halil Çavgun, Müslüm Baran und Ferhat Kurtay gefallen sind. Der Mai ist ein Monat der Gefallenen, der Märtyrer*innen, sie kämpften und starben für die Arbeiter*innenklasse. An diesem Tag erneuern wir unser Versprechen gegenüber unseren Gefallenen. Wir werden sie nicht vergessen und sie werden in unserem Kampf für Freiheit, Gleichheit und Demokratie weiterleben.

Der Kampf gegen den Kolonialismus in Kurdistan ist Teil des Kampfes der Arbeiter*innen gegen die Ausbeutung des Kapitalismus weltweit. Der Kampf für die Demokratische Autonomie in Kurdistan, in den Städten und den Bergen, ist im Kern der Kampf für alle Unterdrückten Klassen und Gesellschaften. Es ist der Kampf aller Arbeiter*innen in der Türkei und Kurdistan. Der heutige Widerstand in Kurdistan basiert auf dem Paradigma der Freiheit der Frau* und dem Model des Vorsitzenden Apo (Abdullah Öcalan) einer demokratischen und ökologischen Gesellschaft. Dieser Kampf muss noch stärker geführt werden, die Solidarität und Einheit der Arbeiter*innen muss gefestigt werden. Und deshalb ist die Gründung des Bundes der Revolutionären Bewegung der Völker TŞYG (kurd.: Tevgera Şoreşa Yekbûyî ya Gelan, türk.: Halkların Birleşik Devrim Hareketi) von enormer Bedeutung.

Wir sind der Meinung, dass der 1. Mai 2016 der Tag des neuen Aufbruchs ist. Eines Aufbruchs, der basierend auf der wachsenden Einheit, des Kampfes und der Solidarität den Beginn einer neuen Ära für unser Land markiert“.

ANF, 02.05.2016, ISKU

https://www.youtube.com/watch?v=OtEhLZ1nDko

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