Forderung nach gesonderten Unterkünften für besonders schutzbedürftige Personen- sowie Glaubens- und Religionsgemeinschaften – wie die ezidischen Kurden und Christen aus Syrien und dem Irak

-PRESSEERKLÄRUNG-

Am Abend des 21.05.2016 hatte es in einer Wohneinrichtung/Unterkunft für Asylsuchende in Bielefeld einen Angriff durch fundamentalistische Islamisten aus Tschetschenien gegen ezidische Kurden gegeben, der teilweise in schwere Verletzungen gegenüber den Êzîd*innen endete.

Seit dem 03.08.2014 begeht der Islamische Staat IS  in der Şengal-Region im Nord-Irak einen Genozid und Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit der Absicht eines Völkermordes, wie die Vereinten Nationen selbst feststellten, gegenüber der ezidisch-kurdischen Minderheit in der Region.

Der IS macht regelrecht Jagd auf die ezidischen Kurden, den Christen und anderen Bevölkerungsgruppen und Glaubens- und Religionsgemeinschaften, welche nicht in deren menschenverachtendes Weltbild passen, dort in der Region.

Tausende Êzîd*innen wurden verschleppt, hingerichtet und Frauen und Mädchen auf extra dafür eingerichtete Sklavinnenmärkten für wenige Dollar verkauft und vergewaltigt. Von Tausenden fehlt bis heute jede Spur.

Hundertausende waren gezwungen, um ihr Leben zu retten und weil die PDK/KDP-Regierung in der Kurdischen Autonomie Region im Nord-Irak ihnen auch nach den Übergriffen keinen adäquaten Schutz gewährleistet und geboten hat, zu fliehen.

Über die gefährlichen unsicheren Wege Richtung Europa kommen sie bis nach Deutschland. Da sie kaum bis kein Geld haben, um auf legale Weise nach Europa zu fliehen, da sie in Folge der Übergriffe durch den IS überwiegend alles verloren haben und von der PDK/KDP-Regierung/Barzani-Regierung davon abgehalten werden in die befreiten Gebiete Şengal zurück zu kehren, sind hunderte bereits bei auf diesen gefährlichen Routen Richtung Europa ertrunken und auf andere Weise gestorben.

Die PDK/KDP ist sogar maßgeblich an dem Erfolg des stattgefunden Angriffs durch die IS-Milizen am 03.08.2014 beteiligt gewesen, so dass sich die ezidischen Kurden und Christen aus Syrien und dem Irak von Europa und in Europa Schutz für Leben erhoffen.

Doch auch hier insbesondere in Deutschland, wo die größte Gemeinschaft der Eziden außerhalb Kurdistans lebt, sind sie nun schutzlos den Übergriffen von fundamentalistischen Islamisten ausgesetzt. Die die Religion dazu missbrauchen statt zu achten, um Straftaten bis hin zu schweren Körperverletzungen zu begehen.

Wir fordern daher gesonderte Unterkünfte für besonders schutzbedürftige Personen- sowie Glaubens- und Religionsgemeinschaften- wie die ezidischen Kurden und Christen aus Syrien und dem Irak und verurteilen die Tat am 21.05.2016 seitens der fundamentalen Islamisten aufs Schärfste.

Die Behörden müssen nun entsprechend handeln und den Schutz für diesen Personenkreis gewährleisten. Jegliche Angriffe und Übergriffe sind inakzeptabel und eine Fortführung des Genozids.

FÖDERATION DER ÊZÎDISCHEN VEREINE E.V. FKÊ

DACHVERBAND DES ÊZÎDISCHEN FRAUENRATS IN DEUTSCHLAND NMJÊ

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