Die türkischen Streitkräfte erklärten, sie hätten die Macht in der Türkei übernommen. In einer Erklärung der türkischen Streitkräfte heißt es: „Um die verfassungsrechtliche Ordnung, die Demokratie, sowie die Menschenrechte und Freiheiten zu sichern, um dem Gesetz wieder Geltung zu verschaffen und die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, haben die türkischen Streitkräfte die Macht an sich genommen. Alle internationalen Vereinbarungen und Verpflichtungen behalten ihre Gültigkeit. Wir sichern zu, dass wir mit allen Ländern der Welt die guten Beziehungen fortsetzen werden.“
Sechs Tage lang war Erdoğan nicht vor die Kamera getreten, heute ist er in Marmaris wieder in der Öffentlichkeit erschienen. Nachdem die türkischen Streitkräfte erklärt hatten sie hätten die Macht übernommen, soll er an einen geheimen Ort gebracht worden sein, wo er von seiner Leibwache geschützt werde.
Der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım sprach in dem Zusammenhang von „einem Aufstand eines Teils in der Armee“. Der Justizminister der Türkei, Bekir Bozdağ, erklärte, dass es sich um einen „Aufstand außerhalb des Gesetzes“ handle. Er wäre „außerhalb der Befehlskette der bewaffneten Streitkräfte“ geschehen. Es würde sich eher um eine Gruppe handeln und forderte alle auf, „die Demokratie zu verteidigen“. Von Seiten der Staatsanwaltschaft von Ankara und Istanbul seien Ermittlungen aufgenommen worden.
Die Armee soll den Verkehr auf den Brücken zwischen europäischer und asiatischer Seite von Istanbul unterbrochen haben. Auch die Eingänge des Atatürk-Flughafens sollen gesperrt worden sein.
ANF, 15.07.2016, ISKU