Bakur/Nordkurdistan – Im zur Provinz Wan (Van) gehörenden Landkreis Erdîş (Erciş) wurde in der vorherigen Nacht das Haus, in dem die Familie Ataman lebt, von türkischem Militär und Polizei umstellt. Sie haben das Haus unter Beschuss genommen und es in Brand gesteckt. Nachbarn und Bekannte, die zu Hilfe eilen wollten, wurden von den „Sicherheitskräften“ gehindert sich dem Haus zu nähern, vier Personen wurden geschlagen und verhaftet. Nachdem das Haus abgebrannt war verkündeten sie, man habe „eine Terroristin Tod dingfest gemacht“.
Hediye Ataman war 37 Jahre alt als ihr auf grausamste Art das Leben genommen wurde. Seit 17 Jahren verheiratet, lebten sie und ihr Mann in ihrem Häuschen, das ihr nun zum Grab werden sollte. Verbrannt bis zur Unkenntlichkeit wird ihr Leichnam erst am Morgen des folgenden Tages, nachdem auch noch ein Bulldozer die Reste des Hauses eingestampft hatte, aus den Ruinen des Hauses geborgen. Die an das Haus angrenzenden Nachbarn bestätigen, dass es kein Gefecht gegeben habe. Es sei auf das Haus geschossen worden, danach sei es von den Sicherheitskräften in Brand gesteckt worden. Ein Augenzeuge berichtet, die Sicherheitskräfte hätten es der Frau nicht gestattet das Haus zu verlassen.
Der Vorsitzende der Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD von Wan, Murat Melet, spricht von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt werden.
ANF, 19.11.2016, ISKU