Weitere Verhaftungen von Journalist*innen in der Türkei – Ein tiefschwarzes Jahr für die Pressefreiheit

Ein tiefschwarzes Jahr für die PressefreiheitTürkei/Nordkurdistan – Omer Celik, Verantwortlicher der kurdischen Nachrichtenagentur DIHA, wurde am 25.12.2016 in Amed (Diyarbakır) verhaftet. Wie jetzt bekannt wurde, ist er nach Istanbul verlegt worden.

Die Anwälte von Celik haben noch keinerlei Kontakt zu ihrem Mandanten, auch nicht zu den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft. Wie aus der regierungstreuen Tageszeitung SABAH zu erfahren war, werden ihm und neun weiteren Personen Kontakt zu der Gruppe Redhack vorgeworfen. Redhack ist eine Hackergruppe in der Türkei.

Neben Celik wurden noch fünf weitere Journalist*innen festgenommen, Metîn Yoksû, Tûnca Ogreten, ebenfalls von DIHA, Mahîr Kanaat (Birgün), Derya Okatan (ETHA) und Eray Sargin (Yolculuk). Drei Journalisten, gegen die ebenfalls ermittelt wird, sollen das Land verlassen haben. Näheres ist auch hier nicht bekannt.

2016 ist für die Pressefreiheit ein tiefschwarzes Jahr in der Türkei. 278 Medienmitarbeiter*innen wurden festgenommen, Dutzende Zeitungen- und Nachrichtenagenturen, Fernseh- und Radiokanäle geschlossen. 15 Journalist*innen sind allein 2016 bei der Ausübung ihres Berufs getötet worden.

ANF, 26.12.2016, ISKU

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