Peşmergeyî Derîn: Wir stehen bis zum Ende an der Seite der Guerilla

QANDÎL – Der Peşmergeyî Derîn, der Veteranenverein kurdischer Peşmerga die bereits 1992 während des Golfkriegs in Başûr (Südkurdistan/Nordirak) kämpften, erklärte bereits gestern seine Unterstützung für die Guerilla gegen den möglichen Krieg in Başûr. Der Druck auf die Guerilla Şingal zu verlassen, sei der Wille des türkischen Staates. Die Veteranen stellen die offene Frage: „Wer seid ihr Menschen aus wessen Heimat zu vertreiben?“. Sie versprachen, dass der türkische Staat zurückgeschlagen wird und antworteten selbst: „Wir stehen bis zum letzten Tropfen unseres Blutes an der Seite der Guerilla“.

Die Peşmerga-Veteranen fordern den türkischen Staat auf seine Militärstützpunkte in Başûr umgehend aufzulösen und betonten, dass der Aufruf der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans KCK zu einem Nationalkongress jetzt das einzige Mittel sei, die vorhandenen Probleme zu lösen, wie z.B. Şingal.

ANF führte gestern nach der Presseerklärung Interviews mit mehreren ehemaligen Peşmerga.

Selim Sadık Ahmet: „Wir sind als Peşmergeyî Derîn hierher gekommen um zu zeigen, dass wir an der Seite der Guerilla stehen, wo auch immer sie unsere Unterstützung brauchen. So wie die Guerilla nach Kirkuk kam, um die Peşmerga zu unterstützen, so sind wir bereit sie zu unterstützen. Die Guerilla aufzufordern Qandîl zu verlassen oder andere Drohungen auszusprechen werden daran nichts ändern. Şingal und Qandîl sind kurdisches Gebiet. Warum sollte die Guerilla dieses verlassen? Diese Aufforderung kommt vom Feind, der erneut ganz Kurdistan besetzen will. Aus diesem Grund sind wir hierher gekommen, um eine Erklärung in Qandîl abzugeben und um zu zeigen, dass wir an der Seite der Guerilla stehen und uns gegen die Drohungen des Feindes wehren“.

Sabit Mahmut: „Eine Sache muss klar sein, wir sind gekommen, um allen zu zeigen, dass wir bereit sind unsere Heimat bis zu zum letzten Tropfen Blut zu verteidigen. Wir stehen Seite an Seite mit der Guerilla. Manche diffamieren die Guerilla und fordern, dass sie verschwinden. Die, die dies fordern, sollen lieber die türkischen Stützpunkte in Südkurdistan weg schaffen. Das wäre das Richtige.

Die Kurden sind ausgeblutet. Nie wieder werden wir gegeneinander kämpfen. Wir werden die Tyrannei gegen uns nicht hinnehmen. Wir fragen diejenigen, die sagen, dass die Guerilla Şingal verlassen sollen: Warum habt ihr die Menschen dort nicht verteidigt, als sie angegriffen wurden? Nun kommen sie und wollen, dass die Guerilla verschwindet. Warum aber ließen sie die Menschen schutzlos beim Anfal-Massaker durch Sadam und beim Massaker an den Êzîden durch den IS zurück? Dies alles geschah vor den Augen der Menschen. Die Welt weiß wer die Menschen in Şingal gerettet hat. Der Ruf, dass die Guerilla abziehen soll ist der Ruf des Feindes. Die Kurden müssen im Nationalkongress zusammenkommen und dort ihre Probleme lösen“.

Şex Salar: „Heute ist es die Guerilla, die die Menschen Kurdistans verteidigt. Die Guerilla verteidigt die Menschen von Jalawla bis Ninova. Wir fragen, wenn die türkische Armee ein russisches Flugzeug beim Grenzübertritt abgeschossen hat, warum sollten wir türkische Soldaten in unserem Land akzeptieren? Warum sollten wir die Guerilla auffordern abzuziehen? Der türkische Staat ist der Eindringling in Kurdistan. Seine Präsenz hier zielt auf die Spaltung zwischen uns Kurden ab. Auch wenn manche Parteioberen dies noch nicht begriffen haben, das Volk kennt diese Ziele und sie werden sich diesen widersetzen“.

Mama Şıvan: „Ich möchte etwas sagen und ich möchte das Erdoğan dies weiß: Qandîl anzugreifen ist unsere rote Linie. Wir werden dies niemals stillschweigend hinnehmen. Er ermordet unser Volk im Norden und attackiert Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien). Die Verantwortung liegt nun bei uns allen. Wir müssen zusammenhalten. Der Grund für uns hierher zu kommen ist zu zeigen, dass wir gegen den Völkermord des faschistischen türkischen Staat sind und mit der Guerilla stehen“.

Hazım İmam Ali: „Wir kamen hierher um zu zeigen, dass wir hinter der Guerilla stehen und gegen die Angriffe des Faschisten Erdoğan sind. Wir wollen Erdoğan eins sagen: Es sind schon viele deiner Art an Qandîl zerbrochen. Wenn du die Guerilla angreifen willst, musst du erst an uns vorbei.

Ich wiederhole es noch einmal, die Guerilla wurde aufgefordert Şingal zu verlassen. Wir sind hierher gekommen um gegen diese Forderung zu protestieren. Wenn irgendjemand Şingal verlassen und vor Gericht gebracht werden muss, dann sind es diejenigen, die Şingal verraten und verkauft haben“.

Emin Osman Mıhemed: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Guerilla aufgefordert wird Südkurdistan zu verlassen. Sie forderten das Gleiche bereits in Kirkuk. Sie teilten Kirkuk untereinander auf. Die Aufforderung gegenüber der Guerilla abzuziehen ist die Aufforderung des türkischen Staates. Dies hinzunehmen bedeutet freiwillig mit dem Feind die eigene Heimat zu teilen. Die Guerilla ist in ihrer Heimat, verteidigt ihr Volk im eigenen Land. Wenn sie gezwungen werden abzuziehen, was für eine Freiheit erwartet uns dann?“.

ANF, 05. Januar 2017, ISKU

https://www.youtube.com/watch?v=YxFgND4xzG8

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