Nordsyrien – Die dritte Phase im Kampf um die Befreiung der Stadt Rakka, einem zentralen Stützpunkt des IS, hat begonnen. Mit einer Pressekonferenz in Girê Spî im Landkreis Silûk haben die an der „Zorn des Euphrat“ genannten Operation beteiligten Kräfte den Beginn der dritten Phase des Kampfes um die Befreiung der Stadt Rakka verkündet. Die Operation „Zorn des Euphrat“ begann am 5. November 2016. In der ersten Phase konzentrierten sich die Aktivitäten auf das nördliche Umland der Stadt, während die zweite Phase, die sich sechs Wochen später an die erste Phase anschloss, sich auf das westlich der Stadt gelegene Umland konzentrierte. In der dritten nun beginnenden Phase soll das östlich der Stadt gelegene Umland vom IS befreit werden und so das Ziel, die Umzingelung der Stadt erreicht werden.
Die Presseerklärung verlas, im Namen der an der Operation „Zorn des Euphrat“ beteiligten Kräfte, deren Sprecherin Cîhan Şêx Ehmed. Sie erklärte, dass im Zuge der Operation wichtige strategische Orte wie die Burg Cabır, Mahmudıye und Suwediye befreit werden konnten.
Außerdem konnten hunderte von Dörfern und Ansiedlungen im Westen von Rakka befreit werden. Diese wurden von Minen geräumt und auch die Bevölkerung konnte mittlerweile wieder in ihre Häuser zurückkehren. Darüber hinaus sollen sich tausende Männer und Frauen aus den vom IS befreiten Gebieten ihnen angeschlossen haben, sie haben inzwischen ihre Ausbildung abschließen.
Cîhan Şêx Ehmed erklärte, dass auch in der dritten Phase wieder alle Kräfte, die zuvor schon an der Operation beteiligt waren, teilnehmen werden. Hinzu kommen die neue Kämpferinnen und Kämpfer aus den um die Stadt herum befreiten Gebieten, deren Ausbildung beendet ist. Diese werden sich mit eigenen Formationen beteiligen. Die Operation wird weiterhin von Kräften der Internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat unterstützt werden.
Rojda Felat, eine Kommandantin der QSD, erklärte, dass die Einheiten in der dritten Phase von zwei Seiten aus vorstoßen werden. Während die einen von Metmene aus vorstoßen, werden die anderen von Siluk aus vorrücken. Sie wies noch einmal auf die Bedeutung der Operation für die Befreiung von gefangen Frauen hin. Es wird angenommen, dass viele êzidische Frauen nach dem Völkermord des IS an den Êziden im Sengal vom August 2014 nach Rakka verschleppt wurden und jetzt dort in Gefangenschaft sind. Rojda Felat erklärte: „Rakka wird von uns Frauen befreit. Wir werden es sein, die die êzidischen Frauen aus der Hand des IS befreien.“
ANF, 05.02.2017, ISKU