Amed: Junger Mann von türkischen „Sicherheitskräften“ erschossen

Von türkischen "Sicherheitskräften" erschossen

Kemal Kurkut wurde hinterrücks von türkischen „Sicherheitskräften“ erschossen. | Foto: ANF

Während sich gestern in Amed etwa 1 Million Menschen sammelten und das Newroz-Fest begingen, wurde am Rande der Feierlichkeiten ein junger Mann von Polizisten ermordet. Noch am Abend lancierten türkische Medien eine Erklärung des örtlichen Gouverneurs dem zu Folge es sich „um einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter“ gehandelt habe, „der gerufen habe „in meiner Tasche ist eine Bombe, ich sprenge euch alle in die Luft“. Anschließend hätte er sich mit einer Tasche und einem Messer in der Hand der Durchsuchung entzogen, und habe versucht, in die Menge zu laufen. Bevor er diese habe erreichen können wäre er mit Schüssen durch die Polizei gestoppt worden.

 Nun sind Bilder aufgetaucht, sie wurden von dihaber aufgenommen, die einen ganz anderen Hergang der Ereignisse belegen. Demnach wurde der junge Mann durchsucht. Auf den Bildern ist er zur Hälfte entkleidet und ohne jegliches Gepäck zu sehen, in seinen Händen ist eine kleine Pet-Flasche Wasser zu sehen. In der anderen hält er zwar ein Messer, allerdings ohne damit irgend eine drohende Handlung zu vollziehen. Als es zur Diskussion kommt und er sich durch Flucht zu entziehen versucht, wird er von einem Polizisten, der etwa 3 bis 4 Meter von ihm entfernt steht, hinterrücks niedergeschossen. Der junge Mann wird verletzt, hält sich die Verletzung mit der Hand, läuft aber weiter. Nach weiteren 10–15 Metern bricht er zusammen. Im Krankenhaus verstirbt er. Bei dem jungen Mann handelt es sich um Kemal Kurkut, einem Kunststudenten, dessen Familie ursprünglich aus Adıyaman stammt. Er war extra aus Malatya für das Newrozfest angereist. 

ANF, 22.03.2017, ISKU

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