Cenî/NAV-DEM: Staatlicher Terror und Belagerungen gegen die kurdische Zivilbevölkerung in der Türkei

Besonders Frauen und Kinder werden von den türkischen "Sicherheitskräften" angegriffen | Foto: DIHA

Besonders Frauen und Kinder werden von den türkischen „Sicherheitskräften“ angegriffen | Foto: DIHA

Seit Monaten werden die kurdischen Städte in Nordkurdistan/Türkei mit schweren militärischen Kriegswaffen belagert. Ausgangssperren sind allgegenwärtig – es gibt kaum eine kurdische Stadt, welche nicht von Seiten der Türkei belagert und terrorisiert wird. Wer dennoch auf die Straße gehen muss um Lebensmittel und Medikamente zu besorgen, der ist der Gefahr ausgesetzt von den türkischen „Sicherheitskräften“/Scharfschützen auf den Dächern auf offener Straße getötet zu werden – egal welchen Alters und welchen Geschlechts. Wochenlang wurden und werden die Städte wie u.a. Cizre, Nusaybin, Sur, Mardin, Sirnak mit allen militärischen Möglichkeiten belagert und die Bevölkerung durch die Polizei sowie des Militärs terrorisiert – das bisherige Ergebnis dieser Heran und Vorgehensweise sind mehrere Tote und Verletzte unter der kurdischen Bevölkerung. Die Türkei versucht mit allen Mitteln das kurdische Volk ihr unmenschliches und nicht zumutbares Weltbild aufzuzwingen.

Nun erreichen diese Belagerungen ihren Höhepunkt. Seit dem 13. Dezember 2015 zieht der türkische Staat seine Militär Einheiten u.a. in die Städte Sur, Diyarbakir, Cizre, Silopi, Mardin zusammen. Häuser werden in Brand gesetzt und bombardiert – die Bevölkerung versucht mit einfachen Möglichkeiten sich zu schützen und zu verteidigen. Auffällig und nochmals als Beweis weiterer Verbrechen von Seiten der Türkei, der Aufruf der türkischen Regierung an türkische Beamte und Lehrer die aufgezählten Städte kurzfristig zu verlassen. Die Regierung Erdogan versucht mit allen Mitteln die kurdische Befreiungsbewegung mit ihrem alternativen System der demokratischen Autonomie zu vernichten. Hierbei werden selbst Medien manipuliert und bedroht falls über die Situation in Kurdistan berichtet wird. Allein 30 JournalistInnen wurden verhaftet, weil sie über die Gräueltaten Erdogans informiert haben. In den letzten 11 Monaten wurden insgesamt 6.744 Menschen in Gewahrsam genommen und davon wurden 1285 festgenommen.

Die kurdische Bevölkerung steht vor der Gefahr erneuter Massaker und Kriegsverbrechen. Besonders Frauen, Jugendliche, Kinder und schwangere Frauen sind Ziel des Massakers. Insgesamt wurden 293 Frauen in den letzten 11 Monaten hingerichtet. Mehrere Tausende Menschen wurden festgenommen, tausende Häuser in Brand gesetzt. In den letzten 15 Tagen wurden 7 Frauen gezielt in ihrer Wohnung hingerichtet, ein ungeborenes Kind wurde getötet, weitere 11 Jugendliche, darunter 5 minderjährige Kinder, wurden von türkische Scharfschützen hingerichtet. Die Bilanz der getöteten Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, ist beängstigend.

Daher möchten wir mit unseren Aktionen und Mahnwachen die Öffentlichkeit auf die türkischen Staatsterror in kurdischer Region aufmerksam machen. Kurdische Frauenräten organisieren vom 21. bis 23. Dezember in den Städten Köln HBF Vorplatz von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Düsseldorf HBF Vorplatz von 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Dortmund HBF Vorplatz von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr sowie in Bielefeld eine 3-tägige Mahnwache. Vor Ort steht Ihnen eine Pressesprecherin für offene Fragen gerne zur Verfügung.

Wir rufen die Weltöffentlichkeit, insbesondere Frauen dazu auf, sich an den Protestaktionen der Kurdinnen und Kurden in Deutschland zu beteiligen und gemeinsam die Stimme des Friedens gegen den Staatsterror Erdogan und der AKP- Regierung zu erheben und die Menschenrechte gemeinsam einzufordern.

NAV-DEM
Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e. V.
Navenda Civaka Demokratîk ya Kurdên li Almanyayê
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