Die HPG erklärte, dass der schwere Angriff auf das Polizeihauptquartier in Çınar eine Vergeltung für die Hinrichtungen der 12 Guerillakämpfer durch den türkischen Staat in Wan (türk. Van) am 10. Januar war. Laut der Stellungnahme sind durch die Aktion am 13. Januar gegen 23:30Uhr mehr als 30 Polizisten getötet und viele weitere verwundet worden, genaue Angaben könne dazu jedoch nur der Feind machen.
Angesichts der türkischen Medien, die von 6 Getöteten spricht, davon 1 Polizist und 5 Zivilst_innen, erklärte die HPG, dass dies eine bewusste Täuschung und Vertuschung sei. In Anbetracht der getöteten Zivilist_innen sagte die HPG: „Die Aktion war auf die Polizei im fünfstöckigen Gebäude gerichtet. Zu unserem Bedauern starben jedoch auch 2 Bürger_innen im direkt angrenzenden Haus, da die Auswirkungen des Angriffs zu stark waren. Unabhängig davon, brach auf einem naheliegenden Haus ein Stromtransformator zusammen und explodierte anschließend, dabei wurden 3 Menschen getötet, zwei von ihnen waren Kinder. Es ist klar, dass unsere Bewegung niemals die Absicht hatte, hat und haben wird Zivilist_innen zu treffen, das widersprecht sowohl unserer grundsätzlichen Linie, als auch den politischen Gegebenheiten. Die Aktion hatte die Sicherheitskräfte zum Ziel und wurde umsichtig geplant, um jeglichen Schaden gegenüber Zivilist_innen zu vermeiden. Dennoch hat die Aktion zivile Todesfälle geschaffen, für die wir unser größtes Bedauern ausdrücken und gegenüber den Familien der getöteten Menschen unser tiefstes Beileid aussprechen“.
Die HPG unterstrich, dass die türkischen Sicherheitskräfte die Bergung der Opfer zurückhielt und den Bereich um den Elektrizitätsmast absperrte, der infolge des Angriffs Feuer fing. Die HPG betonte, dass die Verwundeten und Toten von dem Ort mit fast 50 Rettungswagen aus Amed abgeholt wurden.
Angesichts der anhaltenden Angriffe durch das türkische Militär und der Polizei auf die gesamte kurdische Region, erklärte die HPG, dass der Krieg des kolonialistischen AKP Staates in Kurdistan extrem gnadenlos und unmoralisch ist. Die Stellungnahme der HPG unterstrich außerdem, dass die „Artillerieangriffe und gezielten Exekutionen unsere Völker als Ganzes ins Visier nehemen, die Leben von Frauen, Kindern und den Alten in ganz Kurdistan an sich reißen. Cizîr (türk. Cizre) und Sûr (türk. Sur) waren nur der Anfang. Alleine die Zahlen der etablierten Presse zeugen von über insgesamt 170 getötete Bürger_innen, davon 29 Kinder und 39 Frauen, durch die Angriffe des türkischen Staates, die die Zivilbevölkerung direkt ins Visier nimmt und dennoch wird der Kurs der Aggression weiter befeuert“.
Die Stellungnahme erläuterte zudem, dass der türkische Präsident die Wahrheit verdreht und den Willen der Menschen unterdrückt, indem er die Verteidigungskräfte der Menschen diffamiert, sie würden Massaker begehen, während Kinder und Bürger_innen in den kurdischen Gebieten tagtäglich aus seine Anordnung hin ermordet werden.
Die HPG fügt schließlich hinzu, dass sie Aktion wie in Çınar fortsetzen und weiterhin auf die Angriffe des türkischen Staates antworten werden, so lange die Türkei an ihrer Kriegspolitik festhalten wird.
ANF, 16.01.2016, ISKU