ISTANBUL – Anwälte der Anwaltskanzlei Asrin haben Çetin Arkaş und Nasrullah Kuran im Gefängnis von Silivri besucht, nachdem sie kürzlich von İmralı deportiert wurden, dort waren sie mit dem kurdischen Vorsitzenden Abdullah Öcalan inhaftiert, um als Sekundanten für den Lösungsprozess zu arbeiten.
Çetin Arkaş und Nasrullah Kuran haben eine Erklärung über ihre Anwälte veröffentlicht, in der sie auf spekulativen Berichte der AKP nahen Medien über ihre Verlegung von İmralı am Abend des 26. Dezember reagiert haben.
Die Erklärung der Sekundanten Öcalan’s lautet:
„Unsere Deportation von İmralı nach Silivri, ohne unsere ausdrückliche Bitte, ist keine Verlegung, sondern eine Verbannung. Die Gefängnisverwaltung von Silivri hat über uns ein Nachrichtenverbot erteilt, beschränkt die Treffen mit unseren Rechtsanwälten und will damit verhindern, dass die Bedeutung İmralı’s und die organisatorischen Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Sollte dies der Fall sein, so fragen wir, warum habt ihr uns von İmralı geholt, gerade jetzt, wo sie vor solch einem öffentlichen Handeln Angst haben. Wir hatten bereits auf İmralı keinen Kontakt mehr und konnten nicht mehr kommunizieren. Diese Situation offenbart die Tatsache, dass unsere Deportation von İmralı auf Öcalan, aber nicht auf uns gerichtet ist. Wir wurden mit Respekt empfangen, als wir İmralı als Sekundanten das erste Mal betraten, wir hatten weder Probleme mit Öcalan, noch mit der Gefängnisverwaltung, ganz im Gegensatz zu manchen Kreisen die versuchten solche Probleme zu provozieren. Wir sind sehr respektvoll miteinander umgegangen. Jedoch haben die selben Menschen uns die Handschellen angelegt und uns von Öcalan getrennt. Dies ist vielmehr eine Botschaft an Öcalan, als an uns. Es ist eine offene Erpressung gegen Öcalan zu sagen: ‚Wir können die Sekundanten von İmralı ganz einfach entfernen, wenn du nicht nach unseren Regeln spielst‘. Diese Nachricht bedeutet außerdem, dass ‚wir dich in die gleiche Totalisolation stecken können, in der du schon einmal 12 Jahre verbracht hast‘. Wir denken nicht, dass diese Handlung in direkter Verbindung zu uns steht und wir möchte, dass die Öffentlichkeit dies weiß“.
Die Anwälte von Arkaş und Kuran erklärten, dass ihre Klienten bereits bei ihrer Ankunft im Gefängnis von Silivri beleidigt und bedroht worden sind. Außerdem durften Beide seit 3 Monate keinen Besuch empfangen und keinen Kontakt aufnehmen.
Laut der Anwälte werden Arkaş und Kuran seit ihrer Verlegung am 27. Dezember alleine und getrennt in zwei verschiedenen Zellen festgehalten, die eigentlich jeweils für drei Personen ausgelegt sind. Selbst Briefe die von Arkaş und Kuran verfasst werden, werden nicht vom Gefängnis abgeschickt.
ANF, 19.01.2016, ISKU