Polizist spricht Wahrheit über Sûr: Der Staat vertuscht seine Verluste

AMED – Die kriegshetzenden, türkischen Medien unternehmen jegliche Anstrengungen, um den Misserfolg der Truppen im Altstadtbezirk Sûr (türk. Sur) in Amed (türk. Diyarbakır) zu verbergen, wo die Angriffe seit nunmehr 54 Tage anhalten. Nun kommt die Wahrheit jedoch durch Soldaten und Polizisten selbst ans Tageslicht.

Ein Polizeibeamter in Sûr erklärte, dass der Staat nicht die Erfolge erzielen konnte, die er wollte und seine Verluste unter den türkischen Truppen vertuscht. Er bat darum anonym zu bleiben und betonte, dass der Staat entgegen jeglicher Medienberichte, keine Fortschritte in Sûr macht. Er bemerkte zudem, dass es noch andere Viertel gibt, in die die türkischen Truppen bisher keinen Fuß hineinsetzen konnten.

‚ES KANN SO NICHT WEITERGEHEN‘
Der Polizist stellte fest, dass es zu Gefechten in den Vierteln Hasırlı, Cumhuriyet, Savaş und Dabanoğlu kommt und beispielsweise bisher keine Offensive gegen das Viertel Alipaşa gestartet worden ist, wo es jedoch auch Gräben und Barrikaden gibt.

„Es kann so nicht weitergehen. Soweit ich es sagen kann, stellt es sich als sehr schwierig heraus die Gräben und Barrikaden zu überwinden. Selbst wenn die Gräben überwunden werden, so wird dieses Problem noch Monate dauern.“, so der Beamte.

‚DIE VERWEIGERUNG DER SICHERHEITSKRÄFTE WIRD NICHT AKZEPTIERT‘
Der Polizist bemerkte außerdem, dass türkische Medien behaupten, die „Säuberungen würden unaufhörlich weitergehen“, die „PKK flieht“, „Polizei und Militär arbeiten Hand in Hand“, aber all dies ist nicht die Wahrheit. Er erklärte, dass der Misserfolg der türkischen Kräfte auch nur irgendeinen Fortschritt zu erzielen unter den Soldaten und Polizisten eine enorme Demoralisierung verursacht.

Laut seiner Aussagen haben viele Soldaten und Polizisten, einschließlich ihm selbst, ihre Befehlsverweigerung ausgesprochen, die jedoch nicht akzeptiert wird.

‚VIELE VERWUNDETE AUF SEITEN DER TÜRKISCHEN TRUPPEN‘
Betonend, dass das türkische Militär und die Polizei große Verluste in Sûr erleiden, sagte der Polizist, dass dies vor der Öffentlichkeit sorgfältig verborgen wird. „Leichenhäuser sind mit getöteten Polizisten und Soldaten voll.“, so der Beamte.

WIR KENNEN DIE ESEDULLAH EINHEIT NICHT‘
Der Polizist erklärte, dass sie die Menschen nicht kennen, die in der Esedullah Einheit sind, einer Einheit von Daesh/IS Kämpfern, die neben den Staatskräften handeln. Er sagte abschließend, dass diese Mannschaft aus Menschen besteht, die verschiedene Sprachen sprechen und deren verstorbene Mitglieder keine offizielle Bestattung erhalten.

ANF, 25.01.2016, ISKU

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