AMED – Nachdem die Hinrichtung der verwundeten Menschen, die seit Tagen in Kellerräumen eines Gebäudes in Cizîr (türk. Cizre) gefangen waren, bekannt wurde, kam es in Kurdistan und vielen Städten Europas zu spontanem Protest und Widerstand gegen dieses Massaker.
In Kurdistan rufen die Demokratische Partei der Regionen (DBP – Demokratik Bölgeler Partisi), die Demokratische Partei der Völker (HDP – Halkların Demokratik Partisi), der Demokratischer Gesellschaftskongress (DTK – Demokratik Toplum Kongresi), die Föderation der demokratischen Jugendverbände (DEM-GENÇ – Demokratik Gençlik Dernekleri Federasyonu), sowie weitere NGO’s zu dreitägigen Aktionstagen auf. In Amed (türk. Diyarbakır) wird das öffentliche Leben für drei Tage still stehen, um gegen die Hinrichtung der Verwundeten zu protestieren.
In der belagerten Stadt Cizîr in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak) haben die türkischen Truppen über Wochen ihr Feuer auf zwei unterschiedliche Gebäude in dem Stadtviertel Cudi konzentriert, indem die Verwundeten Zuflucht fanden.
Gestern Abend gab dann der türkisch Staatssender TRT bekannt, dass türkische Truppen eine Operation gegen eines der Gebäude durchgeführt haben und dabei rund 60 Menschen getötet wurden. Die Polizei riegelte darauf das lokale Krankenhaus ab und ließ die Leichname einliefern.
Am Morgen konfiszierten Militär und Polizei dazu zwei kommunale Krankenwagen.
Kamuran Yüksek, Ko-Vorsitzender der DBP erklärte, dass über 30 Leichname bisher in das Krankenhaus gebracht wurden.
JINHA, 08.02.2016, ISKU