Weltweit gehen Frauen heute auf die Straße, um den internationalen Frauenkampftag zu feiern. Der Aufschrei der Fabrikarbeiterinnen, die sich am 8. März 1857 in den USA gegen Unterdrückung und Ausbeutung wehrten und den Preis für ihren Widerstand mit ihrem Leben bezahlten, ist auch heute noch auf der ganzen Welt zu hören. Er zeugt nicht nur von Schmerz, sondern ist vor allem Ausdruck des Aufbegehrens.
Seit 5000 Jahren herrscht das Patriarchat als ein Unterdrückungssystem mit immer ausgefeilteren Methoden. Militarismus, Rassismus, staatszentriertes Denken und Sexismus bilden die Grundlage für die Ausbeutung von Frauen, Gesellschaften und der Natur. Auf der ganzen Welt sind grenzenlose Gewalt, Ausbeutung der Arbeitskraft und der Körper von Frauen, Mord, Übergriffe und Vergewaltigung Methoden des Feminizids. Das patriarchale Herrschaftssystem bedroht die gesamte Menschheit mit Kriegen, durch Naturzerstörung herbeigeführten Katastrophen und Armut.
In verschiedenen Regionen der Welt finden vom kapitalistisch-imperialistischen System hervorgerufene Kriege statt. Besonders betroffen von diesem noch nicht benannten dritten Weltkrieg sind der Mittlere Osten und Frauen. Der IS symbolisiert das patriarchale Herrschaftssystem in Reinform. Niemals war so deutlich wie heute, dass die Rettung der Menschheit vom Kampf der Frauen abhängt. Die größte Unterstützung findet der IS bei der türkischen Regierungspartei AKP, die ebenfalls daran arbeitet, Frauen ins Mittelalter zurückzuversetzen. Sie betrachtet die Frauen und den Widerstand der Völker Kurdistans als größtes Hindernis, das es mit blutigen Massakern zu beseitigen gilt.
Vor allem in Kobane und Şengal, in Rojava und ganz Kurdistan ist offensichtlich geworden, dass Frauen mit ihrem Kampf die Werte der Menschheit verteidigen. In Rojava und Nordkurdistan wird Schritt für Schritt ein auf Freiheit und Selbstverwaltung basierendes System aufgebaut, das eine Alternative zum zerstörerischen Kapitalismus darstellt. In diesem System übernehmen Frauen die Führungsrolle.
Frauen müssen weltweit gemeinsam kämpfen gegen Versklavung, Erniedrigung und Ausbeutung, gegen Gewalt, Misshandlung und Vergewaltigung, gegen den Ausschluss aus dem öffentlichen Leben. Die Welt muss aus Frauensicht neu interpretiert, die Menschheitsgeschichte neu geschrieben werden. Wir brauchen eine feministische Wissenschaft, die wir Jineologie nennen.
Dabei stützen wir uns auf das Erbe von Frauen wie Clara Zetkin und Rosa Luxemburg. In der jüngeren Vergangenheit sind es kurdische Frauen wie Zilan, Beritan, Sara, Arin, Seve und unzählige weitere, die im Kampf ihr Leben verloren haben und uns den Weg weisen.
Sie geben uns die Hoffnung, dass eine andere Welt möglich ist!
Es lebe der Frauenkampf!
Kurdische Frauenbewegung Europa (TJK-E)
Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E)