Rojava/Nordsyrien – Nach der Ausrufung eines Waffenstillstands in Qamişlo durch die Asayiş von Rojava am 22. April kam es zu einem Treffen zwischen der Leitung der Demokratischen Autonomie und dem Baath-Regime. Das Treffen führte zu einer Vereinbarung zwischen beiden.
Einige Punkte der Vereinbarung sind:
1- Die Waffenruhe wird von den Seiten gewahrt.
2- Die den Kräften des Regimes verbundene Difa El Weteni genannte paramilitärische Kraft wird geprüft und in der kommenden Zeit aufgelöst.
3- Das Regime verzichtet darauf den Beamten mit Entlassung und nicht Zahlung ihrer Gehälter zu drohen und übt keinen Druck auf sie aus, damit sie Waffen tragen.
4- Beide Seiten lassen die in ihrer Hand befindlichen Verhafteten frei.
5- Zahlung von Entschädigung für all jene Zivilisten deren Haus durch den Angriff Schaden erlitten oder den Tod ziviler Angehöriger zu beklagen haben.
6- Die Kräfte des Regimes mischen sich nicht weiter in díe inneren Angelegenheiten der Bevölkerung ein.
7 – Der über die Stadt verhängte Status der Erhöhten Sicherheit wird beendet.
8- Die Position der Kräfte (von Asayiş und Regime) wird so gewahrt wie sie aktuell ist. (1)
Die Ausrufung des Waffenstillstand durch die Asayiş von Qamişlo machte das Treffen zwischen der Leitung der Demokratischen Autonomie und dem Baath-Regime möglich.
Die generelle Leitung der Asayiş von Rojava in Qamişlo hatte für den 22. April beginnend um 15.30 Uhr eine Waffenruhe erklärt. In ihrer schriftlichen Erklärung hat sie auch zu den 3 Tage andauernden Gefechten Stellung bezogen.
Der Erklärung der Asayiş zu Folge haben zu Beginn Kräfte des Regimes eine Patrouille der Asayiş angegriffen. Bei dem Angriff wurden 3 Angehörige der Asayiş getötet und in der näheren Umgebung mehrere Jugendliche verhaftet. Um die Sicherheit des Gebietes wieder herzustellen, hätten die Asayiş daraufhin interveniert. Als Ergebnis der Intervention kam es anschließend zum Gefecht. Im Verlauf der Gefechte konnte der Angriff der Kräfte des Regimes gebrochen werden. Mit Unterstützung der YPG wurden die Kräfte des Regimes aus dem Zentralgefängnis von Qamişlo und anderen Orten vertrieben. Alle Gefangenen des Gefängnisses wurden frei gelassen.
Auf Seiten der Kräfte des Regimes wurden 31 getötet und 102 in Kriegsgefangenschaft genommen.
Bei den Gefechten verloren 3 Kämpfer der YPG und 7 Mitglieder der Asayiş ihr Leben. In den Vierteln der Stadt kamen durch Mörser-Beschuss der Kräfte des Regimes 17 Zivilisten zu Tode.
Aufrufe und Bemühungen von NGO‘s und Stammesführern für einen Waffenstillstand führten schließlich zur Ausrufung des Waffenstillstands. In der Erklärung heißt es: „Bis zur Findung einer geeigneten Lösung wird der Waffenstillstand von der Asayiş gesichert. Sollte es jedoch zu Provokationen kommen oder dem Waffenstillstand zuwider gehandelt werden, dann wird die Asayiş hart darauf antworten.“
ANF, 22./24.04. 2016, ISKU