Bakur/Nordkurdistan – Im Anschluss an 79 Tage Ausgangssperre und militärischen Operationen, einer militärischen Operation bei der Anfang dieses Jahres unzählige Menschen in den Kellern von Cizîr (Cizre) von der türkischen Armee bei lebendigem Leibe verbrannt wurden, hatten nicht nur viele Bewohner von Cizîr ihre Angehörigen verloren, waren selbst verletzt worden, es waren auch viele Häuser der Stadt zerstört worden. Was noch stand sollte nun Ziel einer neuerlichen Repression werden. Viele Häuser und Parzellen wurden im Eilverfahren beschlagnahmt und zu „öffentlichem Eigentum“ erklärt. 4000 Häuser und Gebäude, vor allem im Stadtteil Nur, sind betroffen. Sie sollen offiziellen Stellen zufolge „stark beschädigt“ sein. Ihre Besitzer und Mieter wurden dazu aufgefordert, die Gebäude binnen drei Tagen zu räumen. Tausende Betroffene legten daraufhin Widerspruch beim Gouverneursamt ein. Das lehnte den Widerspruch ab. Rechtsanwalt Mehmet Tül erklärte, dass die Bewohner der betroffenen Häuser große Hoffnung gehabt hätten, dass ihr Widerspruch Erfolg habe, denn viele Gebäude über die beschieden wurde, waren nicht oder nur wenig beschädigt. Es habe aber keine weitere Überprüfung stattgefunden, der Widerspruch wurde ohne Angabe von Gründen abgelehnt. In der Ablehnung wird nur betont, dass „die Gebäude für immer und ewig zu räumen sind.“ Mehmet Tül erklärte, man werde den Betroffenen helfen die Gerichte anzurufen. Aber bereits heute kamen die ersten Bagger. Unter militärischem Schutz begannen sie mit den Abrissarbeiten. Betroffen ist die Straße Kolami.
Yüksekovahaber, 01.06.2016, ISKU