Bakur/Nordkurdistan – Einst lebten auch in der Türkei Êzîden. Bis zum Militärputsch am 12. September 1980 lebten allein in den Dörfern um Êlih (Batman) etwa 15.000. Sie lebten in 15 Dörfern und Ansiedlungen in Landkreis Qubîn (Beşiri). Allein das Dorf Tahhari bestand vor 30 Jahren noch aus 80 Häusern. Jetzt sind es im ganzen Landkreis gerade mal 149 Êzîden, die noch dort leben.
Doch viele Êzîden wollen wieder zurück in ihr Dorf. Bei ihnen soll es sich vor allem um BewohnerInnen der Dörfer Uğurca, Kuşçukuru und Taharri handeln. Wer zurück in sein Dorf will muss jahrelang vor Gericht darum kämpfen, denn ihr Land und ihre Häuser wurden besetzt. Trotzt Eintrags im Grundbuch gehen die Prozesse nur schleppend voran. Und selbst wenn ihnen dort Recht zugesprochen wird, ist noch lange nicht gesagt, das jene, die ihr Land und ihre Häuser genommen haben, diese ihnen auch zurück geben.
Ob jene verbliebenen 149 Êzîden bleiben ist fraglich. Einer von ihnen ist Yusuf Tağay. Er war 30 Jahre lang Gemeindevorsteher. Auch sein Land ist besetzt. Und er klagt: „2000 unserer Brüder und Schwestern die aus dem Şengal kamen haben eineinhalb Jahre Schutz bei uns gesucht. Als sie nach Europa und in den Irak gingen, blieben wir wieder allein zurück.“
Yüksekova haber, 11.07.2016, ISKU