Ein Leben im Dienste der Revolution. Der kurdische Politiker Mecît Gumuş erlag jetzt in Silêmanî (Sulaimaniyya) einem Krebsleiden. Erst im April dieses Jahres war er aufgrund seiner Erkrankung aus der Haft entlassen worden.
Mecît Gumuş (Mahmut) stammt aus Mêrdîn (Mardin). Einer Erklärung der PKK zu folge hat er sich bereits in den ersten Jahren der Gründung der Partei angeschlossen. Zwei Mal wurde er verhaftet als er im Norden Kurdistans aktiv war. 20 Jahre seines Lebens, das ist die Hälfte seines politischen Lebens, verbrachte er in verschiedenen Gefängnissen, darunter auch dem berüchtigten Gefängnis von Diyarbakır und hat sich am Gefängniswiderstand beteiligt. Er war Teil des großen Todesfasten vom 14. Juli 1982. Als er nach der zweiten Gefängnishaft entlassen wurde, suchte er umgehend Kontakt zu seinen Genossen, seinen Genossinnen und seiner Organisation und wendet sich den Bergen zu.
2011 nimmt er die politische Arbeit in Russland auf. Am 14. Juli 2011 wird er in der Autonomen Republik Adygea verhaftet und in Einzelhaft genommen. Ein Jahr später wird er mit dem Vorwurf „Verantwortlicher der PKK für Russland zu sein“ von Russland an die Türkei ausgeliefert. Es gibt Spekulationen, wonach er gegen tschetschenische Militante ausgetauscht worden sein soll. In der Türkei wird er 2013 zu 22,5 Jahren Haft verurteilt. Ihm werden teils Taten zur Last gelegt, die es nachweislich nie gegeben hat. Eine ihn belastende Aussage kam nachweislich durch Folter zustande.
Das war das dritte Mal, dass er in der Türkei im Gefängnis saß. Dort erkrankt er an Lungenkrebs. Schon nach kurzer Zeit wird er haftunfähig und im April 2016 aus dem Gefängnis entlassen. Kaum entlassen, nimmt er Kontakt zu seinen Genossen und Genossinnen auf, und bittet darum, die ihm verbleibende Zeit in den Bergen bei ihnen verbringen zu dürfen. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt. Nach 20 Tagen in den Bergen verstarb er jetzt im Krankenhaus von Silêmanî, heißt es in der Erklärung der PKK. Mecît Gumuş wird seine letzte Ruhe in den Medya-Verteidigungsgebieten finden.
ANF, 21.08.20116, ISKU
https://youtu.be/bmnpMz_WL_c