Der Kongress der Kurdischen Demokratischen Gesellschaft in Europa (kurdisch: Kongreya Civakên Demokratîk a Kurdîstanîyên Ewrupa, KCD–E) hat dazu aufgerufen, vom 19. bis 23. September täglich um 19:00 Uhr gegen den Angriff des türkischen Staates gegen die gewählten Bürgermeister zu protestieren.
In der Türkei sind in den letzten Tagen viele der Partei der Demokratischen Regionen DBP angeschlossenen Bürgermeister abgesetzt und statt ihrer Gouverneure einberufen worden. Deren erste Amtshandlung war es dann auch gleich, die Frauenzentren in Cizîr (Cizre) und Farqîn (Silvan) zu schließen. Beide Zentren unterstützten Frauen die Gewalt erfahren haben. Die KCD-E weist in ihrer Erklärung auf den Zusammenhang der türkischen Aggression auf Rojava/Westkurdistan und Bakur/Nordkurdistan hin. Seit 7. Juni 2015 verfolgt das Regime in Ankara systematisch die Kurden, zerstört ihre Städte, manipuliert die demographische Zusammensetzung kurdischer Regionen, hebelt legale, teils sogar parlamentarische Strukturen aus. Auch der Waffengang gegen Syrien erweist sich vor allem als Waffengang gegen Rojava und die kurdische Bevölkerung dort. Die Einsetzung von Gouverneuren gegen die von der Bevölkerung gewählten Bürgermeister ist der Schlusspunkt eines „Endkampfes“ Erdoğans gegen das kurdische Volk insgesamt. Die KCD-E ruft dazu auf, den Protest überall laut werden zu lassen.
ANF, 19.09.2016, ISKU