KIRKUK/KERKÛK – Nachdem bereits der für Kirkuk zuständige Kommandant der Peshmerga eine Erklärung zu den Aussagen des irakischen Abgeordneten Erșet Salih abgab, folgte nun eine Erklärung der Kommandantur der Guerillakräfte an der Mexmûr-Kirkuk-Front. Erșet Salih ist Abgeordneter der irakischen Regierung und gleichzeitig Vorsitzender der ITF (Iraqi Turkmen Front – Front irakischer Turkmenen). Die ITF ist ein Bündnis verschiedener irakisch-turkmenischer Parteien, sie unterhält gute Beziehungen zum türkischen Staat und wird von diesem sowohl militärisch, als auch finanziell unterstützt. Er gab in einer öffentlichen Erklärung bekannt, dass er die kurdische Guerilla als „Terroristen“ und Besatzer von Kirkuk betrachte und warnte: „Jeder sollte bedenken wie er sich positioniert“.
In der nun veröffentlichten Erklärung der Guerilla-Kommandantur heißt es: „Es mag sicherlich einige Parteien oder Kräfte geben, die unsere Bewegung nicht in dieser Region sehen wollen, aber wir als Bewegung lassen uns von solch unseriösen Aussagen nicht beeindrucken“.
„UNSERE ANWESENTHEIT BERUHT AUF DER BITTE DES KURDISCHEN VOLKES UND ZU DESSEN VERTEIDIGUNG“
In der Erklärung wird auch noch einmal auf die Anfrage verschiedener politischer Kräfte in Südkurdistan Bezug genommen, die im Laufe der massiven Angriffe des IS im Jahr 2014 um Unterstützung durch Guerillakräfte baten. „Seit diesem Zeitpunkt konnten wir gemeinsam mit den Peshmerga den IS erfolgreich zurückschlagen. Unsere Anwesenheit in Südkurdistan beruht auf der Bitte des kurdischen Volkes und der dortigen politischen Kräfte. Wir haben seitdem unsere Pflicht, die Verteidigung gegen den IS, erfüllt und wir werden sie auch zukünftig erfüllen“.
DIE KRÄFTE HINTER DER ITF
Die Erklärung der Kommandantur geht auch auf die Strukturen hinter der ITF ein: „Anscheinend stecken nach ganz andere Kräfte hinter der ITF, aber ein sollte bewusst sein, unsere Bewegung ist eine kurdische Bewegung. Wir sind verantwortlich für den Schutz unserer Leute. Als PKK-Bewegung werden wir unsere Pflicht zur Verteidigung erfüllen, so wie wir es bisher taten, wo auch immer unser Volk sich befindet. Wir wissen das die Äußerung des ITF-Vorsitzenden und irakischen Abgeordneten Erșet Salih, die Guerilla seien „Terroristen“ und „Besatzer Kirkuks“ plumpe Verleumdungen sind. Wir sind unser darüber bewusst, dass hinter diesen Aussagen noch weitaus größer Kräfte stecken. Wir wollen noch einmal betonen, dass keine Kraft das Recht hat die Guerillakräfte der PKK, die Verteidigungskräfte unseres Volkes auf diese Art und Weise zu verleumden“.
„WIR WERDEN UNSER VOLK WEITERHIN SCHÜTZEN“
Abschließend unterstreicht die Kommandantur der Guerillakräfte an der Mexmûr-Kirkuk-Front, dass sie ihrer Pflicht, den Schutz des kurdischen Volkes an jedem Ort fortsetzen werden, ohne jeden Zweifel und zu jedem Opfer bereit. „Wir rufen das kurdische Volk auf, solchen Behauptungen keine Beachtung zu schenken. Die Guerilla stand seit 2014 an vielen Orten an der Seite des kurdischen Volkes gegen die Banden des IS und erfüllte ihre Pflicht ohne jeden Zweifel und sie wird dies weiterhin tun. Dies soll nicht nur unserem Volk, sondern allen Menschen klar sein. Wir werden den Kampf gegen die Feinde der Völker Kurdistans fortsetzen und dabei mit den Peshmerga in den gleichen Schützengräben liegen. Einige mögen sagen, dass die Guerilla nicht in dieser Region sein sollte, aber dies ist Kurdistan und die Guerilla ist die legitime Verteidigungskraft Kurdistans. Wir fragen niemanden nach seiner Erlaubnis, um hier zu sein, unser Volk zu schützen und die Faschisten des IS zu bekämpfen. Und wir werden auch jetzt nicht damit beginnen“.
ANF, 20.09.2016, ISKU