PKK-Exekutivratsmitglied Duran Kalkan erklärte am 1. November, dass der faschistische Staatsstreich eine Fortsetzung des faschistischen Militärputsches vom 12. September ist und dazu dient, die faschistische Diktatur, die durch den Staatsstreich hervor kam, zu erneuern und zu festigen.
Duran Kalkan hielt eine Rede im politischen Programm des TV-Senders Med Nuçe. In Anbetracht der kürzlichen Neuwahlen, erklärte Kalkan am 1. November, dass der faschistische Staatsstreich eine Fortsetzung des faschistischen Militärputsches vom 12. September ist und dazu dient, die faschistische Diktatur, die durch den Staatsstreich hervor kam, zu festigen. Er betonte: „Sie wollen den Sturz der Diktatur und die Gründung einer wirklich demokratischen Republik verhindern. Am 1. November wurde ein Staatsstreich durchgeführt, um die Wahl vom 7. Juni für eine demokratische Republik zu unterbinden.“
Kalkan rief in Erinnerung, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den aktuellen Prozess, indem die AKP einen wichtigen Schritt gemacht hat, um eine Regierung zu bilden, als „eine Phase der erfolgreichen Ergebnisse“ bezeichnet. Kalkan wies darauf hin, dass die kommende Phase einen finalen Kampf zwischen Faschismus und Demokratie, sowie zwischen Kolonialpolitik und kurdischer Freiheit darstellen wird.
„Es gibt wahrhaftig einen großen Kampf, der auf die finale Phase zu geht. Der kommende Winter wird diesen großen Kampf darstellen. Im Rahmen der Möglichkeiten und der faschistischen Politik des kulturellen Genozids, wird die AKP-Regierung auf jegliche Weise zur Beseitigung und Vernichtung der kurdischen Bevölkerung und Freiheitsbewegung angreifen. Wir werden dagegen Widerstand leisten, in jeder Straße, jedem Haus, jeder Nachbarschaft, jeder Stadt, auf jedem Berg und in jedem Tal. Jugendliche und Frauen, jung und alt, alle werden sich gemeinsam widersetzen. Die Bevölkerung wird Widerstand leisten, die Guerilla wird Widerstand leisten, unsere Leute und Freund_innen weltweit werden Widerstand leisten und auch diejenigen, die in den Gefängnissen eingesperrt sind, werden sich widersetzen.“
Betonend, dass der Widerstand durch die Haltung des kurdischen Vorsitzenden geführt wird, äußerte Kalkan, dass der Vorsitzende Abdullah Öcalan sich selbst Tag für Tag widersetzt: „Apo leistet Widerstand. Er hat eine feste Haltung gegenüber all diesen Angriffen angenommen. Apo sagte einmal, dass Freiheit durch den Kampf erreicht werden kann und nahm dadurch eine kämpfende Haltung an. Dieser Widerstand ist heilig und wird triumphieren. Es gibt keine Alternative, um zu siegen. Ich rufe all uns verbundenen Menschen dazu auf, nicht auf diejenigen zuhören, die etwas anderes als Widerstand versprechen. Macht euch bewusst, dass diejenigen, die euch zum Pazifismus leiten wollen, euch zur Kapitulation führen werden.“
Nachdem er erneut die Wichtigkeit der Einheit Kurdistans, sowie der Einheit der Völker und der demokratischen Kräfte in der Türkei betonte, erklärte das PKK-Exekutivratsmitglied, dass Kurdistan in seinem Widerstand allein gelassen wurde und sagte weiter: „Wenn irgendwo ein Ort ins Visier faschistischer Angriffe genommen wird, sollten alle anderen Dörfer und Städte sich erheben und ihn unterstützen. Solidarität und Unterstützung sollten durch revolutionäre und demokratische Strukturen in türkischen Städten aufgebaut und in Adana, Mersin, Antep, Çukurova und İstanbul verstärkt werden. Kurdistan und der kurdische Widerstand werden allein gelassen, ungeachtet der Tatsache, das Cizîr, Gewer, Farqîn, Nisêbîn und Gimgim heute in keiner anderen Lage sind, als es Kobanê im letzten Winter war. Diese Städte sind die Orte, wo die Herzen von freien Kurd_innen und der demokratischen Menschheit schlägt.“
Nachdem Berichte zitiert wurden, laut denen die AKP beschlossen hat, wenn nötig, kurdische Städte bis zu fünfzehn mal zu besetzen, erklärte Kalkan: „Der Feind hat sich entschieden und wir haben uns entschieden Widerstand zu leisten. Die AKP-Regierung ist den Kurd_innen feindlich gesinnt und ist gegen sie. Sie will die Kurd_innen vernichten. Die AKP ist erneut an der Macht, um zu wüten und die Aufgabe des internationalen Komplotts zu Ende zu bringen. Die Pläne der AKP konnten in Kobanê und Şengal durchkreuzt werden und erleiden auch gerade in ganz Syrien einen erneuten Misserfolg. Nach den Pleiten der Angriffe durch den IS auf andere Teile Kurdistans, führt die AKP nun mit aller Kraft in ganz Bakur Kurdistan (Nordkurdistan) Krieg. Die Bevölkerung von Bakur, die jetzt eine Revolution beginnt, führt einen tapferen Widerstand, der im Stande ist, die AKP auf das Abstellgleis der Geschichte zu verbannen, so wie sie es schon mit anderen Regierungen davor taten. Wir sind motiviert und haben die Kraft es zu schaffen.“
Bezüglich der kürzlichen Stellungnahme der AKP, keine Gespräche oder Verhandlungen mit der PKK, Qandil, İmralı oder der HDP zu führen, kritisierte Kalkan diese Taktik, durch die die AKP erneut dabei ist, Dorfschützer und Ağas (Großgrundbesitzer) als Handlanger und Vermittler einzusetzen. Er erklärte: „Diese Personen haben sich der AKP bereits ausgeliefert und damit keine existenziellen Sorgen mehr. Das einzige um das sie sich Gedanken machen müssen, ist, wie viel die AKP ihnen zahlen wird. Das ist der Grund, warum wir diese Gesprächspartner und Vermittler der AKP nicht annehmen werden.“
Kalkan sagte weiter, dass die AKP der Meinung sei, das Qandil (damit ist synonym die PKK gemeint) noch stärker und größer wird, wenn die Gespräche mit Öcalan wieder aufgenommen werden sollten: „Es liegt bei ihnen, ob sie mit İmralı und Öcalan reden werden oder nicht. Dennoch sollten sich unsere Leute verantwortlich fühlen, denn eben sie werden die notwendigen Gespräche führen müssen, wenn sich unser Volk und die Guerilla unter der Führung der Partei erfolgreich widersetzen wird.“In Bezug auf die HDP äußerte Kalkan, dass die Partei der Grundstein einer demokratischen Republik ist und eine demokratische Türkei erschaffen wird. „Wenn sie verboten wird, kann die HDP unter einem anderen Namen und als eine Partei, die bereits die Kraft für die Erschaffung einer demokratischen Türkei und Republik ist, weiter existieren. Diese neue Kraft ist durch die Vereinigung der demokratischen Kräfte der Türkei und der kurdischen Freiheitsbewegung entstanden. In den kommenden Monaten wird der Kampf für Demokratie über den 45-jährigen Faschismus triumphieren. Diese neue Kraft wird der Ursprung einer demokratischen Türkei sein, ganz zu schweigen von einem wirklichen Gesprächspartner.“
Kalkan erinnerte daran, dass der kurdische Vorsitzende Öcalan bisher unaufhörliche Anstrengungen geleistet hat, um den Suizid der Türkei zu verhindern und die Übernahme durch ausländische und faschistische Kräfte zu vermeiden. Er fügte hinzu: „Apo hat auf die Demokratisierung und Lösung der Kurd_innenfrage, als einen Eckpfeiler des Fortbestehen der Türkei als ein freies Land hingewiesen. Wenn dieser Hinweis angenommen worden wäre, müssten Erdoğan nun nicht bei Europa und den USA um Hilfe bitten und die Türkei könnte ein Vorbild für die gesamte Menschheit sein. Diese Tatsache an sich verdeutlicht bereits die Führungskraft Apos, da die Politik Erdoğans an einem Punkt angekommen ist, an dem er abhängig vom IS ist.
Die Intellektuellen der Türkei, Politiker_innen und alle, die für die Völker der Türkei aufrichtig das Beste wollen, müssen sich klar verdeutlichen, wer die Türkei in ein wirklich freies und demokratisches Land entwickeln will. Apo ist die einzige Person, um einen türkisch-kurdischen Frieden tatsächlich zu erreichen. Der eingeschlagene Weg unter Apo, ist die einzige Möglichkeit zu einem erfolgreichen Ende zu kommen und eine demokratische Türkei zu erschaffen und verlangt daher, dass Apo in Freiheit leben und arbeiten kann.“
ANF, 17.11.2015, ISKU