Kayseri – In der Türkei ist es heute zu einem weiteren Anschlag gekommen. Der Anschlag galt einem in Kayseri stationierten Sonderkommando der türkischen Armee. Bei dem Anschlag verloren nach bisherigen Meldungen 14 Soldaten ihr Leben, weitere 55 Soldaten wurden teils schwer verletzt. Das Sonderkommando, das sowohl innerhalb als auch außerhalb der Landesgrenzen der Türkei zum Einsatz kommt, wurde 1965 gebildet. Seit dem Überfall auf Zypern im Jahre 1974, bei dem es zum Einsatz kam, genießt es einen besonderen Ruf. Auch im Krieg der Türkei gegen die kurdische Befreiungsbewegung kam es immer wieder zum Einsatz.
Seit dem letzen Jahr hat die Türkei die Friedenssondierungen zur PKK ad acta gelegt und setzt im Hinblick auf die Lösung der kurdischen Frage wieder alleinig auf die militärische Karte. Seit dem hat die Türkei den Krieg gegen die Kurden forciert und in die Städte getragen. Während der monatelangen Belagerungen mit flächendeckenden Bombardierungen wurden hunderte Zivilisten ermordet, viele Städte darunter Gever (Yüksekova), Nisêbîn (Nusaybin) und Şırnex (Şırnak) in Schutt und Asche gelegt, hunderttausende Menschen sind zwangsvertrieben worden.
Nach Meldungen der türkischen Tageszeitung Milliyet kam das in Kayseri stationierte Sonderkommando während der Ausgangssperren in den Städten Cizîr (Cizre), Sûr und Nisêbîn zum Einsatz und hat sich dort ganz besonders hervor getan. Welche Rolle das Kommando z.B. in Cizîr spielte, der Stadt, in der mehr als hundert Zivilisten bei lebendigem Leib verbrannt hatten, führte Milliyet nicht aus.
Direkt nach dem Anschlag stürmten türkische Faschisten das Büro der Partei der Demokratischen Völker in Kayseri. Auf dem Dach hissten sie die Fahne der Grauen Wölfe und setzen das Büro in Brand.
ANF, 17.12.2016, ISKU