In Rojava vollzieht sich eine Revolution. Und so scheint es auch nur natürlich, dass es ein Feld für verschiedene gesellschaftliche Experimente ist. Eine Gruppe von Frauen hat sich nun dazu entschlossen ein Dorf für Frauen zu schaffen. Sie haben den ersten Grundstein für Jinwar, so nennen sie ein Dorf für Frauen, gelegt. Jinwar entsteht in Rojava, im Kanton Cezir, nahe der Stadt Dirbêsiyê. Jinwar soll Frauen einen Freiraum bieten. Dîmen Evîn, eine der am Aufbau des Dorfes beteiligten Frauen weist darauf hin, dass es sich bei dem Jinwar nicht bloß um irgend ein weiteres Dorf handelt sondern, wie sie sagt, „Frauen eines Kultur- und Lebensraumes bedürfen, in dem sie ihre eigene Sprache entwickeln, in dem sie sich selber organisieren und in dem sie ihre eigene ökonomische Unabhängigkeit erlangen können“. Das Leben soll im Einklang mit der Natur stehen. Dazu gehört für sie auch, dass die Häuser aus ökologisch verträglichen Materialien bestehen. So ist derzeit die Errichtung von 30 Gebäuden geplant. Sie werden aus Lehm und Steinen gebaut. Gebaut von Frauen für Frauen. Ihr Traum ist es, sagt Dîmen Evîn, eine Gemeinschaft ohne Geld zu bilden. Auch der Handel mit den angrenzenden Dörfern und Städten soll auf Basis des Tausches stattfinden. Heute hört sich das noch wie eine Utopie an, aber morgen kann es schon Wirklichkeit sein.
Yeni Özgür Politika, 02.05.2017, ISKU