ANF – AMED | „Es gibt keine Gerechtigkeit in der Türkei. Und dennoch wird der Staatsfaschismus enden und wir Kurd_innen werden siegen“, so die Familien von Şiyar Salman und Şerdıl Cengiz, der beiden Jugendlichen, die gestern bei den Protesten von staatlichen „Sicherheitskräften“ in Sur, der Altstadt von Amed (türk. Diyarbakır) getötet wurden.
Die Leichname von Şerdıl Cengiz (21) und Şiyar Salman (19), die gestern von der Polizei im Stadtbezirk Koşuyolu erschossen wurden, befinden sich seit dem im Gazi Yaşargil Lehr- und Forschungskrankenhaus in Amed .
Der Vater von Şerdıl Mehdi Cengiz erklärte, dass er nicht einmal seinen Nachnamen, der ihm vom türkischen Staat gegeben wurde1, weiterhin nutzen werde, denn dieser hat ihre Kinder getötet.
Er betonte, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein Verbündeter des IS (Islamischen Staats) ist und erklärte weiter: „Erdoğan selbst ist ein Führer des IS. Er hat den IS in den Kampf gegen die kurdische Bevölkerung geschickt und lässt ihn die Menschen ermorden.“.
Auf die Nachfrage zur Selbstverwaltung und Unabhängigkeit der kurdischen Bevölkerung sagte Cengiz in Anbetracht der brutalen Handlungen des Staates, der jeden Tag tötet: „Es gibt keine Gerechtigkeit in der Türkei. Und dennoch wird der Staatsfaschismus enden und wir Kurd_innen werden siegen. Kurdistan wird ihr Grab sein.“.
Habibe Perişan, die Tante von Şerdıl sagte in Reaktion zur endlosen Staatsrepression an den türkischen Präsidenten Erdoğan gerichtet: „Wir sind Menschen, Erdoğan, du nicht? Was willst du von uns? Es ist reicht! Warum ermordest du diese Jugendlichen?“.
Salman Müslüm Salman, der Vater von Şiyar fällt es sehr scher seinen Schmerz auszudrücken und erklärte: „Gott soll diejenigen verfluchen, die unsere Kinder getötet haben.“.
Die zwei Jugendlichen werden heute im Anschluss an eine Trauerfeier im Koşuyolu Park im Bezirk Bağlar beigesetzt, ganz in der Nähe des Ortes, an dem sie ermordet wurden.
ANF, Dienstag, der 15. Dezember 2015, ISKU
1Im Verlauf der Assimilierung der kurdischen Bevölkerung durch den türkischen Staat wurde die kurdische Sprache lange Zeit verboten und bis heute gilt ein Verbot für kurdische Namen und Buchstaben, sodass kurdische Namen „eingetürkt“ wurden.