Pressemitteilung
Hamburg, 05.01.2016
Um auf die andauernde Belagerung kurdischer Städte durch das türkische Militär sowie die Ermordung von über 200 Zivilisten – darunter schwangere Frauen, Mütter, Mädchen und Kinder – hinzuweisen, protestierten heute 50 Frauen im Hamburger Rathaus. Sie forderten von der Hamburger Bürgerschaft, umgehend aktiv zu werden, um weitere Massaker zu verhindern. Dabei hielten sie die Bilder von 34 Mädchen und Frauen hoch, die in den letzten Wochen durch türkische Sicherheitskräfte ermordet wurden. Besucher des Rathauses sahen sich die Bilder interessiert an.
Eine Vertreterin des kurdischen Frauenrates Rojbin übergab dem Direktor bei der Bürgerschaft Johannes Düwel einen Brief an die Hamburger Bürgerschaft, in dem folgende Forderungen erhoben wurden:
- Die Entsendung von Beobachter- und Menschenrechtsdelegationen in die vom türkischen Militär belagerten Städte! Insbesondere nach Sur (Amed), Silopi, Cizire, Sirnak und Mardin!
- Einsatz für die Beendigung des Krieges gegen die kurdische Zivilbevölkerung und die Einstellung der deutschen Unterstützung für das AKP-Regime! Es dürfen keine weiteren Bundeswehrsoldaten und Waffen an den Unrechtsstaat Türkei geliefert werden!
- Die Kriegspolitik der AKP darf nicht durch 3 Mrd. Euro aus dem EU-Flüchtlingsfonds und Wiederaufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen belohnt werden!
- Die offizielle Anerkennung der demokratischen Autonomie in Kurdistan!
- Einsatz für die sofortige Freilassung von Abdullah Öcalan und aller politischer Gefangenen aus türkischen Gefängnissen!
Nachdem Herr Düwel zugesichert hatte, die Erklärung sowie Informationsdossiers der Präsidentin der Bürgerschaft sowie den Fraktionsvorsitzenden zu übergeben, wurde die Aktion mit den Parolen „Schweigt nicht zum Massaker in Kurdistan!“ und „Deutschland finanziert, Türkei bombardiert!“ beendet. Nach der friedlichen Beendigung des Protestes hielt die Polizei Frauen auf und stellte gegen deren Willen ihre Personalien fest.
Frauenrat Rojbîn
rojbin.hamburg@yahoo.de