BEHDINAN – Das kurdische Neujahr, Newroz wurde auch von den Guerillas der HPG (Hêzên Parastina Gel – Volksverteidigungskräfte) und YJA-Star (Yekîtîya Jinên Azad-Star – Verband der freien Frauen-Star) in den von der PKK (Partiya Karkerên Kurdistanê – Arbeiterpartei Kurdistans) kontrollierten Medya Verteidigungszonen im Nordirak gefeiert.
An den Newroz Feierlichkeiten nahmen neben dem HSM (Volksverteidigungszentrum) Oberkommandierenden Murat Karayılan, die ebenfalls dem HSM zugehörigen Bawer Dersim und İrfan Amed, die YJA-Star Kommandantinnen Jînda Ronahî und Zozan Mardin, sowie unzähligen Guerillas teil.
Murat Karayılan sprach auf dieser Feier und unterstrich dabei, dass „unser Weg in dieser historischen Phase, ein Weg für die Freiheit des Vorsitzenden Abdullah Öcalan, die Autonomie Kurdistans und die Demokratisierung der Türkei ist. Wir werden siegen. Dieses Newroz wird das Newroz der Lösung für unsere Völker, es wird das Newroz des Neubeginns, des Friedens und des Aufbruchs zum Sieg“.
Karayılan wünschte im Namen aller Freiheitskämpfer*innen der Guerilla, dem Vorsitzenden Öcalan, allen Völkern Kurdistans, sowie allen Menschen und Genoss*innen die an den gemeinsamen Kampf glauben, eine fröhliches und gutes neues Jahr.
Er erinnerte an Mazlum Doğan und alle Märtyrer*innen der Revolution und versprach ihren Kampf weiter zu tragen und das Gedenken an sie aufrecht zu halten.
Karayılan bezog sich auf die Botschaft Abdullah Öcalans zum Newroz 2013 , durch die damals eine neue demokratische Entschlossenheit entstand. Betonend, dass die kurdische Freiheitsbewegung auch weiterhin den Weg für Frieden und Freiheit gehen wird, sagte Karayılan, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Prozess einseitig beendet hat. Er befahl neue Angriffe auf die kurdische Freiheitsbewegung, aber auch auf die Menschen in Kurdistan, sehr wohl im Wissen, dass dass der Prozess eine Lösung für die Menschen Kurdistans und der Türkei ist, aber nicht für ihn, nicht wie er sich eine Lösung vorstellte.
Der HSM Oberkommandierende unterstrich, dass Erdoğan weiterhin eine Allianz mit dem IS führt. Diese Allianz ist verantwortlich für die Angriffe und Massaker in Rojava (Westkurdistan), Başûr (Südkurdistan), sowie in Amed (türk. Diyarbakır), Pirsûs (türk. Suruç) und Ankara. Er fügte hinzu, dass zudem die Menschen in Bakûr (Nordkurdistan) als Reaktion auf ihren Wunsch nach Demokratischer Autonomie unter den barbarischen Angriffe der türkischen Kolonialmacht und der Kräfte des AKP Regimes
Er machte zudem auf den enormen Widerstand der Menschen gegen die Angriffe in Amed und ganz Botan aufmerksam und beschrieb den Widerstand in Gever (türk. Yüksekova), Şirnex (türk. Şırnak) und Nisêbîn (türk. Nusaybin) als einen historischen mit großer Bedeutung, angesichts der brutalen Angriffe durch Panzer und Artillerie.
„Wir sagen es klar und deutlich, wir haben uns immer angeboten und wollen immer eine friedliche Lösung, so wie es der Vorsitzende Abdullah Öcalan in seiner Newroz Botschaft 2013 bereits erklärte. Dieses Newroz könnte einen großen Schritt darstellen, einen Neubeginn, jedoch muss dafür die Totalisolation des Vorsitzenden Abdullah Öcalan aufgehoben werden, es braucht staatliche Zugeständnisse und die freie Betätigung des Vorsitzenden, damit auch er seine Rolle in einem friedlichen Lösungsprozess einnehmen kann. Sollte das AKP Regime jedoch weiterhin darauf beharren unsere Völker durch Gewalt zu unterdrücken und nieder zu metzeln, wird es spüren, dass wir niemals aufgeben werden“, so Karayılan.
Der Oberkommandierende kritisierte zudem das anhaltende Schweigen der europäischen und internationalen Mächte bezüglich des Krieges und der Massaker in Kurdistan. Er betonte, dass dieses erkaufte Schweigen, Erdoğan und die AKP nur noch mehr darin bestärken, ihren Krieg und ihre Gräueltaten auszuweiten, so wie zur Zeit in Gever, Nisêbîn und Şirnex.
„Unser Kampf gegen diese Aggressionen, ist eine Selbstverteidigung. Der türkische Kolonialismus greift die Demokratische Autonomie unserer Völker seit dem 25. Juli 2015 an. Wir werden uns weiterhin widersetzen und uns trotz dieser Angriffe niemals in die Knie zwingen lassen. Dies ist ein Erbe und ein Auftrag, den uns Mehmet Tunç und andere Märtyrer*innen durch den Verlust ihrer Leben gaben“.
Karayılan rief alle Menschen Kurdistans auf, sich dem Widerstand in Gever, Şirnex und Nisêbîn anzuschließen und ihn zu unterstützen, betonend, dass die Einheit und die Selbstaufopferung diesen Widerstand zum Sieg führen wird. Er rief außerdem alle demokratischen Kräfte und Friedensbewegungen in der Türkei, dem Mittleren Osten und der Welt auf, das Schweigen gegenüber dem Gräuel und der Gewalt durch den türkischen Staat zu brechen.
Karayılan stellte abschließend fest, dass die Verteidigungskräfte der Völker Kurdistan stärker sind als jemals zu vor und dass die Täter der Massaker an kurdischen Frauen, Jugendlichen, Kindern und Alten endgültig zur Verantwortung gezogen werden.Er sagte weiter: „die türkische Kolonialpolitik und der AKP Faschismus werden eine angebrachte Antwort erhalten, wenn sie weiterhin Gräueltaten begehen. Es ist nicht der AKP Faschismus, sondern wir, die für eine schöne und Recht schaffende Sache siegen werden. Die Menschen in Kurdistan haben durch die PKK und die Kämpfer*innen der HPG und YJA-Star ihre eigene Kraft gewonnen, dies ist der Grund warum sie sich verteidigen und die notwendige Antwort geben, ohne jemals vor jemandem nieder zu knien“.
ANF, 21.03.2016, ISKU
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