Bakur/Nordkurdistan – Gestern Nacht wurde die Mermer Kasserne vollständig zerstört. Die Mermer Kaserne liegt zwischen Amed (Diyarbakir), Pîran (Lice) und Cewlig (Bingöl). In ihr sind Spezialeinheiten der Jandarmas (JÖH) stationiert. In den 1990er Jahren galt sie als Zentrum von Jitem und Abtrünnigen der PKK, die sich zum Dienst für das türkische Militär heran ziehen ließen. Gestern wurde die Mermer Kasserne vollständig zerstört. Gegen 22.00 Uhr explodierte eine Autobombe auf dem Hof der Kaserne. Anschließend soll die Kaserne eine halbe Stunde lang pausenlos beschossen worden sein. Nach dem Angriff kam es zu einem Brand, der später von der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Nach offiziellen Angaben aus Kreisen des türkischen Militärs sind 3 Soldaten getötet und 28 weitere Verletzt worden. Es ist eine Nachrichtensperre verhängt worden.
Mittlerweile übernahm die Volksverteidigungskräfte HPG die Verantwortung für die Aktion. Sie erklärte, dass am 24. März gegen 21.15 Uhr die Guerilla eine Sabotage-Aktion gegen die Mermer Kasserne durchgeführt habe. Zu dem Zeitpunkt waren 60 dort stationierte Jandarmas und weitere 20 JÖH anwesend. Durch die Explosion einer Autobombe und Beschuss durch die Guerilla sind mehrere Gebäude auf dem Gelände der Kaserne vollständig zerstört worden. 2 gepanzerte Ranger, 1 weiteres gepanzertes Fahrzeug und 1 Panzer, die sich im vorderen Bereich der Kaserne befanden, wurden vollständig zerstört. Die HPG spricht von 28 getöteten Soldaten und 32 Verletzten. Die HPG erklärte, die Aktion sei in Erinnerung an die in Sûr und Cizîr Ermordeten so wie in Erinnerung an einen Kommandanten der HPG, den Genossen Çiyager Batman, der in Sûr (Amed) im Kampf sein Leben verloren hatte, durchgeführt worden.
ANF, 25.03.2016, ISKU