JINHA – MÊRDÎN | Die Frauen protestieren gegen die Ausgangssperre in Kerboran (türk. Dargeçit), einem Landkreis in der Provinz Mêrdîn (türk. Mardin). Die Ausgangssperre besteht nun seit über vier Tagen, die Frauen machen dagegen ein Sit-in, eine Sitzblockade direkt vor den Posten der türkischen Sicherheitskräfte.
Gülser Yıldırım, die Sprecherin der HDP Mêrdîn erklärte, dass die Politiker_innen und Frauen auf dem Weg nach Kerboran waren, dann aber von Soldaten im Dorf Serdê (türk. Altıyol) im Landkreis Kerboran festgehalten wurden. Gülser betonte, dass all diese Handlungen illegal sind: „Dies ist unser Land und die türkischen Soldaten hindern uns daran unser Land zu betreten.
Sie führen einen echten Krieg gegen die Kurd_innen. Der Gouverneur und der Bezirksgouverneur haben in dieser Situation keine Macht mehr, die Macht hat nun alleine die Polizei und das Militär.
Die politischen Vertreter_innen, die von den Menschen hier gewählt worden sind, können nicht in die Stadt. Wir wissen nicht was dort passiert. Wir wollen wenigstens die Menschen holen, die verwundet sind oder bereits ihr Leben verloren haben.“
Nach dieser Erklärung von Gülser wurde versucht eine Mutter festzunehmen, jedoch konnten die Menschen diesen Übergriff verhindern. Spät abends machen sich die Menschen zurück auf den Weg nach Nisêbîn (türk. Nusaybin), wo die Ausgangssperre weitergeht.
JINHA, 14. Dezember 2015, ISKU