In Nordkurdistan häufen sich Fälle, bei denen kurdische Jugendliche auf offener Straße von türkischen Sicherheitskräften ermordet werden. Allein in den letzten 24 Stunden wurden auf diese Weise zwei Jugendliche getötet.
In der Kreisstadt Hezex (Idil) wurde der 20-jährige Cebbar Acar auf dem Weg von der Arbeit nach Hause gegen 2 Uhr nachts Ortszeit durch Schüsse aus einem gepanzerten Polizeifahrzeug erschossen. Der HDP-Abgeordnete Faysal Sarıyıldız erklärte, nachdem er mit den Familienangehörigen des Mordopfers gesprochen hatte, dass Acar wohl ohne Vorwarnung erschossen worden sei. Ein weiterer Mordfall ereignete sich im Bezirk Artuklu bei Mêrdin (Mardin). Hier wurde der 19-jährige Ali Akpinar bei einer Demonstration gegen Militäroperationen durch die Polizeikräfte erschossen. Zeugen berichten, dass Akpinar durch die Sicherheitskräfte ins Kreuzfeuer genommen wurde. Die Polizei habe zudem die Zufahrtswege in den Stadtteil versperrt, weswegen erst vier Stunden nach der Erschießung Akpinars Leichnam vom Tatort weggebracht werden konnte.
Ermordungen von Flüchtlingen an der türkisch-syrischen Grenze
Auch die Meldungen, dass immer wieder kurdische Jugendliche, die illegal die syrisch-türkische Grenze zu überqueren versuchen, durch türkische Sicherheitskräfte ermordet werden, reißen nicht ab. Zuletzt wurde am 18. August ein Jugendlicher, der aus dem Kanton Afrin über die syrisch-türkische Grenze zu gelangen versuchte, von türkischen Sicherheitskräften erschossen. Der 21-jährige Jugendliche hatte mit drei weiteren Leuten versucht die Grenze zu passieren. Alle vier wurden allerdings festgenommen und anschließend gefoltert. Als die Jugendlichen daraufhin wieder über zurück nach Afrin sollten, haben die Sicherheitskräfte sie beschossen und einen von ihnen getötet.
Bereits am 15. August waren drei Personen, die in der Nähe von Girê Spî versucht hatten, über die Grenze zu gelangen, erschossen worden. Bei den Opfern handelte es sich um einen 15-jährigen Jungen und zwei Frauen.
u.a. ANF, 20.08.2015, ISKU