Seit 85 Tagen zerstört der türkische Staat alle historischen Stätten im Stadtteil Sûr in Amed (Diyarbakır). Die Aktivistin Yıldız Tahtacı von der Ökologischen Versammlung Amed kritisiert das Schweigen der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) dazu. „Das Kulturministerium schickt Berichte an die UNESCO. Der Ansprechpartner der UNESCO ist also der Staat selbst.“
Die staatlichen Kräfte greifen Sûr seit 85 Tagen mit einer 24-Stunden am Tag geltenden Ausgangssperre an. Die Angriffe haben Menschenrechtsverletzungen zur Folge und haben kulturelles und historisches Erbe zerstört. Die UNESCO hat die historische Stadtmauer und das Gebiet innerhalb dessen zum Weltkulturerbe erklärt. Trotzdem schweigt sie über die intensiven Angriffe auf dieses geschichtsträchtige Gebiet.
Yıldız betont, dass die UNESCO Berichte des Kulturministeriums berücksichtigt. Die Ökologische Versammlung Amed führt zur Zeit Projekte auf den Ruinen durch, so Yıldız weiter. „Wegen den Zerstörungen und Ungerechtigkeiten werden wir an internationale Organisationen appelieren. Wir bekommen nur Informationen von der Stadtverwaltung.“ Sie sagt weiter, dass auch die Stadtverwaltung nur begrenzte Informationen hat und auch nur darüber berichten kann. Die Verwaltung schickt diese Berichte zu den Ministerien und Organisationen. Dennoch bekommt die UNESCO nur vom Kulturministerium Informationen, doch diese berücksichtigen die Berichte der Stadtverwaltung nicht.
Die Ökologische Versammlung Amed wird sich für das kulturelle Erbe bei der UNESCO und für die Bedingungen der Kinder bei der UNICEF einsetzen, sagt Yıldız. „Wir werden internationale Organisationen anrufen. Wir werden sie daran errinern ihre Pflicht zu tun in dem wir sagen „Seht ihr nicht, was hier vor sich geht? Sie schweigen.“
JINHA, 24.02.15, ISKU