Bakur/Nordkurdistan – Die YPS-JIN (Zivile Frauenverteidigungseinheiten) Kommandantin Yıldız Cûdi gab gegenüber Frauennachrichtenagentur JINHA Auskunft über den kurdischen Volkswiderstand für eine Selbstverwaltung und sprach über die Angriffe der Sicherheitskräfte des türkischen Staates auf die Selbstverwaltung.
„Das herrschende System regiert als Nationalstaat. Sie nehmen verschiedene Kulturen, Sprachen und die Willenskraft der Völker nicht war. Sie greifen sogar die Menschen, die sich dagegen streuben, an. Wenn wir uns die Welt anschauen, können wir regionale Initiativen hervortreten sehen. Ausgeschlossene Völker versuchen, Gebiete zu finden, in denen sie mit ihrer Sprache und Kultur leben können. Beispiele dafür können wir in Amerika, Indien und vielen weiteren Ländern sehen. In manchen Orten leben Menschen unter einem föderalen System während andere wiederum in autonomen Systemen oder kantonalen Systemen leben.“
Weiter führt Yıldız aus, wie wertvoll der Volkswiderstand in Bakur/Nordkurdistan ist. „Der Widerstand in Cizre, Sûr, Silopi, Nusaybin, Derik, Dargeçit und Şırnak ist sehr bedeutungsvoll. Wie können wir diesen Widerstand bewerten? Als Erstes ist da ein nationaler Aspekt für den Widerstand. Das kurdische Volk will sich mit seiner eigenen Sprache, seiner Identität und seiner Kultur selbst verwalten. Das ist eine nationale Haltung. Das kurdische Volk möchte in ihrem eigenen Land ohne Unterdrückung oder Vernichtung leben. Natürlich müssen wir in diesem Widerstand auch über wirtschaftliche, rechtliche, kulturelle, medizinische und soziale Bedürfnisse nachdenken. Die Menschen wollen ihre Bedürfnisse ohne staatliche Unterdrückung erfüllen. Das ist eine natürliche Forderung. Das kurdische Volk möchte keine Bildung ohne kurdische Sprache. Das kurdische Volk möchte in ihren eigenen Gesundheitseinrichtungen behandelt werden. Das kurdische Volk akzeptiert die systematische Assimilation, welche sie ausgesetzt ist, nicht mehr.“
Weiter betont Yıldız, dass die Türkei derzeit sehr faschistisch handelt. „Die Zentralregierung verleugnet alle Verschiedenheiten der Türkei. Die Menschen, die das nicht akzeptieren, werden getötet, eingesperrt oder zum Schweigen gebracht. Um ihre Rechte zu bekommen, erklärten die Menschen die Selbstverwaltung. Die Gebiete, in denen die Selbstverwaltung ausgerufen wurde, wurden vernichtet. Dann kam der Bau von Barrikaden und Gräben in den Vordergrund. Wenn der Staat die eigenen Menschen angreift, haben die Menschen das Recht sich durch Selbstverteidigung zu schützen. Selbstverteidigung ist ein Aspekt der Selbstverwaltung, der die Kurd_innen um sich vor den staatlichen Angriffen zu schützen. Die YPS (zivile Verteidigungseinheiten) ist eine Kraft, um die Werte des kurdischen Volkes zu schützen. Die YPS ist die Garantie der demokratischen Autonomie. Viele Menschen wurden getötet. Menschen verloren ihr Zuhause. Die AKP(Partei für Fortschritt und Gerechtigkeit)-Regierung tut das Gleiche in Kurdistan wie der IS (Islamische Staat) in Syrien. Aber sie müssen wissen, dass die AKP Kurdistan verlieren wird wie der IS Kobanê verloren hat. Wir, als YPS und YPS-JIN geben den Menschen unser Wort, dass wir den Sieg errringen werden.“
JINHA, 26.02.2016 , ISKU