Am Morgen des 6. März bemerkten Wächter des Gefängnisses vom Typ D in Amed (Diyarbakır) – einem Hochsicherheitsgefängnis –, dass 6 politische Gefangene nicht mehr da waren. Nach Darstellung der Tageszeitung Cumhuriyet handelt es sich bei den Gefangenen allesamt um PKK’ler. Bisherigen Meldungen zu Folge sollen sie während des Hofgangs mit Bettlacken die meterhohe Gefängnismauer überwunden haben und anschließend, wegen der herrschenden schlechten Witterungsbedingungen –Sturzregen und Nebel – seelenruhig über die Felder davon gegangen sein. Der bei der Flucht ausgelöste Daueralam scheint vom Gefängnispersonal nicht weiter beachtet worden zu sein, da man von einem Defekt der Anlage ausgegangen sei. Auch die auf den Dächern installierten Kameras sollen wegen der schlechten Witterungsverhältnisse keine klaren Bilder geliefert haben. Bei den geflüchteten Gefangenen soll es sich ohne Ausnahme Mitglied der PKK handeln.
Drei der jetzt Geflüchteten sollen bereits über Erfahrungen verfügen. So sollen sie am 25. September 2013 bei einem Ausbruch aus dem Gefängnis des Typs M in Cewlig (Bingöl) beteiligt gewesen sein. Die 18 politischen Gefangenen der PKK, denen die Flucht dort gelang, gruben sich damals mühsam den Weg in die Freiheit, der Tunnel soll 80 Meter lang gewesen sein. Auf dem Weg in die Berge wurden sie allerdings bereits einen Tag später wieder verhaftet. Einen einseitigen Waffenstillstand der PKK, der damals anhielt, wollten sie, wie sie sagten, nicht gefährden …
ISKU, 07.3.2016