Asya Tekin/JINHA
Colemêrg – Die Aktivistinnen der Friedens- und Samstagsmütter in der Türkei haben die Berge Kurdistans besetzt, so dass keine Mütter mehr den Schmerz des Krieges und Verlustes fühlen muss.
Da der türkische Staat seinen Krieg in der Region Kurdistans eskaliert, setzen EinwohnerInnen ihre Demonstrationen, den passiven Widerstand der „menschlichen Schutzschilde“ und das Organisieren von Nachtwachen fort. Mit diesen Nachtwachen besetzen die ländlichen EinwohnerInnen Gebiete , um Zusammenstöße zwischen Soldaten und Guerilla zu verhindern. Eine dieser Nachtwachen findet 20 Kilometer entfernt von der kurdischen Stadt Gever (Yüksekova) statt., dort haben EinwohnerInnen ihre Nachtwache auf dem hochgelegenen Bergplateau von Veroz aufgenommen.
Jetzt haben sich Mitgliederinnen der weitbekannten Frauengruppen Samstags- und Friedensmütter der Nachtwache angeschlossen. Sie haben den Berghang zum 1. September besetzt, um den Weltfriedenstag in der Türkei zu feiern.
“Seit 32 Jahren haben wir Erfahrungen mit staatlicher Repression gemacht“, sagt Emine Atak, eine Friedensmutter. Die Friedensmütter sind Frauen, die ihre Geliebten im Krieg um Kurdistan verloren haben und sich jetzt organisieren, um dies zu beenden.
„Dies ist nicht unser Krieg. Es ist kein Krieg der Mütter. Dies ist ein Krieg des Palasts“, erklärt Emine. Sie kritisiert den türkischen Präsidenten den Kindern der Armen zu befehlen sich gegenseitig zu töten, während die Söhne der Reichen weiterhin in Sicherheit leben. Sie fordert die Mütter der türkischen Soldaten auf sich der Antikriegsbewegung anzuschließen.
Jede Woche kommt Xizeyca Karay zusammen mit ihren Gefährtinnen der Samstagsmütter, um den Staat aufzufordern, ihre Geliebten, die im Konflikt in der Türkei verschwunden sind, zu finden. Nun sei sie zur Nachtwache gekommen, um die Jugend zu stoppen sich gegenseitig zu töten, indem sie sich mit ihrem Körper einreiht.
„Ist nicht genug Krieg?“, fragt Xizeyca „Frag dein Gewissen, wie viel mehr wird dieser Krieg kosten, wenn er weiter geht?”.
JINHA, 01.09.2015, ISKU