Bakûr/ Nordkurdistan – Bei einem Überfall der Polizei auf ein Fußballspiel im Stadtteil Ipekyolu in Wan (Van) am Abend des 28. März wurde ein Jugendlicher hingerichtet. Gegen 17:30 Uhr wurde das Fußballfeld von mehreren gepanzerten Polizeifahrzeugen eingekesselt und von Spezialkräften gestürmt. Die Spieler und Mitarbeiter wurden von den staatlichen Sicherheitskräften angewiesen, sich auf das Spielfeld zu legen, dann mussten sie weiter in die Umkleiden gehen. Kurz nachdem die Polizei die Umkleideräume betreten hatte, fielen laut Augenzeugen 3 Schüsse. Der Körper eines Mannes, dessen Name nicht herausgefunden werden konnte, wurde in einem Leichensack herausgetragen. Die Tür des Umkleideraumes zeigte keine Spuren eines erzwungenen Zugangs.
In den Innenwänden des Gebäudes wurden keine Einschusslöcher gefunden und Zeugen sagten aus, dass 3 Männer verletzt durch die Hintertür geführt und verhaftet wurden. Die Polizei verhaftete ebenfalls die beiden Eigentümer des Feldes und stellte die 24-Stunden Sicherheitskameras sicher.
Der Augenzeuge Isa Öztürk berichtete folgendes: „Ich machte gerade Tee für die Spieler die sich auf das Spiel vorbereiteten, als uns auf einmal die Polizei überfiel und uns auf den Boden legen ließ. Kurz danach hörten wir 2-3 Gewehrschüsse.“ Ein weiterer Zeuge des Geschehenen sagte folgendes aus: „Als ich zur Szenerie dazukam, hatte die Polizei das Feld mit gepanzerten Fahrzeugen umstellt. Ich hörte von innen Schreie. Ich glaubte, dass sie jemanden gefangen hatten und ihn verprügelten. Keine fünf Minuten später hörte ich Gewehrschüsse. Ich hörte zwei Schüsse. Die Polizei draußen sagte uns: „Niemand sagt ein Ton, drinnen gibt es einen Konflikt.“ Wir warteten an der Tür. In einem Leichensack brachten sie die tote Person heraus. Sie sagten, dass vier Personen drinnen waren. Als wir fragten, wo sie sind, sagten sie, dass sie verletzt seien und durch die Hintertür geführt wurden. Wir haben die Verletzten nicht gesehen.“
ANF, 29.03.2016, ISKU