Bakur/Nordkurdistan – Seit zwei Tagen ist über Silopî erneut die Ausgangssperre verhängt worden. Am ersten Tag der Ausgangssperre wurden 8 Menschen getötet, darunter zwei 70-Jährige und zwei Kinder. Gerade erst hatte der türkische Präsident Erdoşan in eine Rede erklärt, was er für das richtige Vorgehen in der Region hält. Er erklärte: „Wenn nötig sind die Orte in denen Militäroperationen erfolgen vollständig zu entvölkern. Häuser, die nicht benutzbar sind, sind aus der Ferne zu zerstören.“ Dann fügte er hinzu, dass die Orte sowieso über keine Infrastruktur verfügen würden und wäre also ohnehin notwendig.
Seine Worte scheinen Wirkung erzielt zu haben. So werden in Silopî ganz massiv auch Häuser beschossen von denen bekannt ist, dass sie bewohnt sind. Das führt zu vielen Opfern unter der Zivilbevölkerung.
In einem Gebäude des Stadtteils Barbaros waren zu dem Zeitpunkt, als eine Granate einschlug, 20 Personen anwesend. In dem Gebäude wurden Isa und Saadettin Tonguç, Muhyettin Tonguç und der 72-jährige Ahmet Tonguç ermordet, drei weitere Menschen verletzt.
In einem anderen Gebäude desselben Stadtteils wurde durch das Bombardement die 72jährige Zülfiye Şalk ermordet. Ihre 2-jährige Enkelin Esra wurde bei dem Angriff schwer verletzt. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort verstarb sie.
In dem Stadtteil Başak wurde eine 45-jährige Frau getötet. Behiye Erener wurde schwer verletzt als eine Granate ihr Haus traf. Sie verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus.
Im Stadtteil Başak wurde ebenfalls ein junges Mädchen getötet als sie mit ihrem großen Bruder auf dem Balkon war. Rahime Sanır war erst 14 Jahre als eine Kugel, die ein Soldat abgefeuert hatte, ihr das Leben nahm. Ihr Bruder Murat Sanır (17) wurde verletzt.
ANF 07.04.2016, ISKU