AMED – Der erste Tauschmarkt in Amed (türk. Diyarbakır) wurde vom kommunalen Ökologierat verwirklicht. Çilem Akkaya vom Ökologierat erläuterte das Ziel und den Sinn des Tauschmarktes, sowie die Methode, um kommunale Wirtschaft wirklich umzusetzen. „Wir schufen diesen Tauschmarkt, um kommunale Kultur zu leben. Schon früher nutzten die Menschen Tauschmärkte. Wir wollen diese verlorene Kultur wieder zum leben erwecken, auch wenn es vorerst nur ein kleiner Schritt ist. Zu teilen ist ein gutes Gefühl. Jede*r sollte den Reichtum des Teilens fühlen“.
Der Ökologierat Amed’s hat sich vorgenommen das Leben der Menschen durch ein Tauschsystem, das auf den Erfahrung vergangener Tage beruht, zu erleichtern. Die Bewertung der Aktivist*innen des Ökolgierates ist, dass der Tauschmarkt der Dreh- und Angelpunkt der Menschen war. Çilem Akkaya erklärte, dass diese erneute kommunale Wirtschaft auf dem Paradigma einer demokratischen, ökologischen und gleichberechtigten Gesellschaft beruht, dies schließt vor allem auch die Freiheit der Frau* ein. Sie fügte hinzu, dass die Wirtschaft zu ihren Wurzeln zurückkehren und sich nach den sozialen Bedürfnissen richten muss.
Die kommunale Wirtschaft ist Bestandteil eines demokratischen Systems, das durch die Bedürfnisse der Gesellschaft bestimmt wird. Es gibt zwei zentrale Bereiche, die Produktion und den Konsum, so Çilem. „Wenn beide Bereiche unter sozialer, also gesellschaftlicher Kontrolle stehen, dann kann die Wirtschaft Teil einer demokratischen Gesellschaft sein. Dann gibt es keinen Grund für staatliche Gesetzgebung oder Kontrolle. Wenn kommunale Wirtschaft unter der Kontrolle der Gesellschaft steht, dann werden Richtlinien und Maßnahmen von der Gemeinschaft, der Kommune im Rahmen des Wirtschaftsrates bestimmt“.
Meral Atançuban, ebenfalls vom Ökologierat in Amed erklärte: „Die Menschen waren überzeugt davon, dass Alles allen gehört. Das kapitalistische System versucht sich am Leben zu erhalten, indem es sich in den Augen der Menschen legitimiert und Lügen produziert. Die Menschen leben zusehend isolierter in diesem herrschenden System. Wir wollen diese Isolation brechen, indem wir die Menschen auf diesem Tauschmarkt wieder zusammen führen“.
Bêrîtan Elyakut – JINHA, 02.05.2016, ISKU