Prince Zeid Ra’ad Zeid al-Hussein, der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, hat sich zu den Ereignissen in der Türkei geäußert. Allem voran Cizîr (Cizre) betreffend, aber auch aus anderen kurdischen Städten liegen der UN Berichte vor. Prince Zeid Ra’ad Zeid al-Hussein bezeichnete die der UN vorliegenden Berichte als „glaubwürdig.“ Neben dem allgemeinen Zugeständnis an die Türkei Operationen gegen die PKK durchführen zu dürfen, wies er allerdings darauf hin, dass es im internationalen Recht Gesetze gäbe, die es zu achten gelte, wie z. B. das Verbot der Anwendung von über das notwendige Maß hinausgehender Gewalt. Die der UNO vorliegenden Berichte über die Stadt Cizîr bezeichnete er als „glaubwürdig“. Den Berichten zu Folge sollen während der Ausgangssperre in Cizîr aus Militärfahrzeugen heraus auf Zivilist*innen, darunter auch Frauen und Kinder, geschossen worden sein. Im Gesundheitsbereich Tätige sollen während sie Verletzten halfen in ihrer Arbeit behindert worden sein. Ein Teil der Berichte befasst sich auch mit dem Geschehen in den drei Kellern von Cizîr, bei dem mehr als einhundert Menschen bei lebendigem Leib verbrannt worden sein sollen. Al-Hussein bezeichnet den Teil der Berichte als „den Besorgnis erregendsten Teil“ und forderte die Türkei auf, unabhängige Untersuchungen der Vorwürfe durch die UN zuzulassen.
ANF, 10.05.2016, ISKU