Bakur/Nordkurdistan – Seit dem 13. März ist über Gever (Yüksekova) die Ausgangssperre verhängt. Sie dauert weiterhin an, obwohl die mit ihr einhergehende Militäroperation für beendet erklärt worden war. Die Notwendigkeit der Durchsuchung der Viertel wird von offiziellen Stellen als Grund dafür angegeben.
Der Sprecher des Viertels Yeni von Gever, Kerem Demir, wies jetzt auf die prekäre Situation hin, die das Anhalten der Ausgangssperre für die sich in Gever befindenden Menschen darstellt. Die Lage sei verzweifelt. 700 Familien hätten ohnehin, auch während der Ausgangssperre, den Stadtteil nicht verlassen. Hinzu gekommen seien jetzt noch jene, die nach Beendigung der Operation nach Gever zurückgekehrt seien und jene die aus anderen Stadtteilen Gevers in den Stadtteil Yeni gekommen seien und Schuz und Unterkunft gefunden haben, sodass sich jetzt etwa 3000 Familien allein im Stadtteil Yeni befinden. 3000 Familien, die wegen der anhaltenden Ausgangssperre von den grundlegendsten Bedürfnisse des Lebens abgeschnitten sind. Während der Operation hat das Bürgermeisteramt ein paar Mal die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgt. Diese Lebensmittel seien nun aufgebraucht. Hinzu käme, das die Zahl der Bedürftigen erheblich zu genommen habe. Kerim Demir sieht keine Möglichkeit eine viele Menschen mit Lebensmitteln versorgen zu können. So wendet er sich im Namen der Menschen im Stadtteil Yeni an die Verantwortlichen mit einem Aufruf, die Ausgangssperre schnell zu beenden.
ANF, 16.05.2016, ISKU