Nordsyrien – Minbic hat eine Geschichte, die mindestens bis zu den Assyrern zurück reicht. Es liegt im Nordwesten Syriens, 85 km von Aleppo entfernt, nahe einer Brücke über dem Euphrat. Von dort nach Kobanê sind es 65 km. Es hat 4 Landkreise Ebû Qelqel, Ebû Kehef, Meskene und Xefsa. So alt wie Minbic ist, so viele Kulturen hat es auch beherbergt. Ihre Spuren sind bis heute sichtbar. Die Bevölkerung ist dem entsprechend ein Mosaik aus Arabern, Kurden, Tscherkesen, Türkmenen und anderen Völkern, so wie verschiedenen Religionen. Die beiden größten Gruppen bilden Araber mit 68% und Kurden mit 25% Bevölkerungsanteil. Wie in Raqqa so sind auch hier die Araber sunnitischen Glaubens. Die Lage von Minbic verleiht ihm Bedeutung im Handel. Es verbindet die großen Städte Syriens mit irakischen Städten wie Mossul und Bagdad sowie den westlichen Städten. Das verleiht Minbic einen teils strategischen Wert. Seine Ebene ist fruchtbar. Schätzungen gehen davon aus, das Minbic etwa 90.000 Einwohner zählt. 2011 geriet Minbic unter Kontrolle der SUK (Nationale Koalition Syriens). Seit dem 22. Januar 2014 ist es unter Kontrolle der DAİŞ, dem sogenannten Islamischen Staat. Während sich bis 2011 Männer und Frauen im öffentlichen Raum relativ frei bewegen konnten, zumindest freier als in vergleichbaren Städten, gilt heute das Gesetz der Scharia. Laut Meldungen sollen in der letzten Zeit Rufe aus der Bevölkerung laut geworden sein, die Hilfe einforderten. Seit dem 1. Juni hat deshalb der Militärrat von Minbic seine Offensive zur Befreiung von Minbic begonnen. Unterstützt wird sie von den Koalitionstruppen mit Luftangriffen.
Zum Kommandanten des Militärrats von Minbic wurde Ebû Emced gewählt. 13 Mitglieder stehen ihm im Militärrat zur Seite, dessen Gründung am 2. April 2016 am Staudamm von Tişrîn verkündet wurde und sich aus verschiedenen Gruppen zusammensetzt. Bei ihnen handelt es sich um Şems El Şemal, Suwar El Minbic, Firat Tugayları İttifakı, Cind El Heramên Tugayları, Fırat Şehitleri Taburları Birliği , Liwa El Qewsî, Tirkman El Minbic. Unschwer ist schon anhand der Namen zu erkennen, dass es sich damit auch um einen Zusammenschluss verschiedener Bevölkerungsgruppen, so wie Teilweise um Menschen handelt die selbst aus Minbic stammen und die sich jetzt für die Befreiung ihrer Stadt stark machen. Der Kommandant des Millitärrates Ebû Emced, erklärte dann auch, dass nach Vollendung ihres Zieles, also nach der Befreiung der Stadt und seines Umlandes, die Verwaltung einer zivilen Struktur obliegt, dem Gebietsrat von Minbic. Er besteht aus Arabern, Kurden, Türkmenen und Tscherkesen.
Letzte Meldungen berichten das im Zuge des Kampfes zur Befreiung von Minbic bereits das Dorf Mistefa Hemmade aus den Händen der DAİŞ befreit werden konnte.
ANF, 02.06.2016, ISKU