Nordkurdistan/Türkei – In den letzten Tagen gemachte Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Yıldırım, die PKK würde Gespräche suchen, hat die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans KCK nun mit scharfen Worten dementiert. In ihrer Erklärung heißt es dazu: „Mit einer Regierung, die die Freiheitsbewegung der Kurden und die demokratischen Kräfte zu vernichten trachtet und eine hegemonistische, autoritäre, faschistische Ordnung errichten will, gibt es nichts, was wir zu bereden haben. Die kurdische Frage lässt sich allein im Gespräch mit einer Regierung, die über ein demokratisches Verständnis verfügt, lösen. Ein solches Verständnis, einen dem entsprechenden Charakter lässt die AKP allerdings vermissen.“ Statt auf Gespräche mit der Regierung scheint die KCK eher auf eine Demokratiebewegung in der Türkei zu setzen. So heißt es in der Erklärung, dass eine Änderung der Mentalität und Herangehensweisen „nur durch den Kampf der demokratischen Kräfte“ zu ermöglichen sei, „die Türkei würde sich demokratisieren und die kurdische Frage könne eine Lösung finden“.
„Mit einem Regime, dass die Vereinbarung von Dolmabahçe, die mit dem Bemühen Öcalans zustande kam, leugnet und einen Krieg beginnt“, erklärt die KCK, „ist es nicht möglich, ein Problem durch Verhandlungen zu lösen.“ Ihr Fazit aus den Erfahrungen der Vergangenheit erklärt die KCK deutlich: „Die kurdische Freiheitsbewegung wird mit politischen Kräften, die im Rahmen einer Demokratisierung der Türkei nicht deutlich die kurdische Existenz anerkennen, die nicht offen das freie und demokratische Leben der Kurden respektieren, erst gar nicht mehr verhandeln.“ Ein weiteres Mal wolle man sich und die Völker nicht „hinhalten“ und „täuschen“ lassen.
ANF, 16.06.2016, ISKU