Der Kongra-Gel reagierte mit einer schriftlichen Erklärung auf die Besetzung Cerablus (Dscharabulus) durch den türkischen Staat. Die Besetzung sei ein Angriff auf alle Errungenschaften der Kurd_innen. Zudem ruft der Kongra-Gel alle auf, gegen die Politik Erdoğans Stellung zu nehmen und den Widerstand zu erhöhen.
Nach der Befreiung von Minbic sind die Demokratischen Kräfte Syriens QSD weiter nach Norden vorgestoßen. Das habe dazu geführt, dass die Türkei panisch wurde und ein künstliches Szenario erschuf, in welchem sie nun den Widerstand gegen den IS spielte. Hierbei wurde der IS gegen Türkei nahe Banden der FSA ausgetauscht und die Kontrolle von Cerablus an diese übergeben.
Weiter heißt es in der Erklärung, dass der IS 75 Tage gegen die Kräfte der Demokratischen Kräfte Syriens in Minbic kämpfte. Dagegen habe sie nach zwei Stunden den unter der Kontrolle der türkischen Sondereinheiten stehenden FSA-Banden alles überlassen. Cerablus sollte ohne große Konflikte übergeben werden. Das sei die Aufgabe gewesen. Allein dieser Fall zeige die organische Verbindung zwischen der Türkei und dem IS deutlich, so der Kongra Gel.
Die türkische Regierung habe die Kräfte der rivalisierenden Banden miteinander verbunden, um sie in der Region einsetzen zu können. Darunter befinden sich auch ENKS nahe Banden. Diese Banden sind dieselben, die in Halep (Aleppo) kurdische Gebiete angreifen. Nach Halep werden diese Banden in der Region gegen die Bevölkerung Rojavas und die Föderation Nordsyriens im Dienste der Türkei weiter angreifen.
Aber die jetzige Phase werde die schmutzige Machenschaften von Erdoğan, der Türkei, die Mitarbeit des Kurdenstaats [gemeint ist die Regierung Südkurdistans KRG] und ihren Verbündete in Rojava den Menschen der Region die Augen öffnen. Die Türkei werde den Krieg, den sie heimlich bislang über den IS geführt habe, ab jetzt öffentlich direkt über ihre eigenen Banden fortsetzen.
Der einzige Grund für ihre jetzige Politik liege in der Kurdenfeindlichkeit der Türkei begründet. Ihre direkte Einmischung im Sumpf von Syrien werde viele Opfer kosten, so der Kongra Gel.
Diese Politik der blinden Kurdenfeindlichkeit der Türkei, habe die offene Besetzung Cerablus durch die Türkei zum Resultat. Der Angriff auf Rojava und die Föderation Nordsyriens sei zugleich auch ein Angriff auf alle Errungenschaften der Kurdinnen und Kurden. Er zeige die offene Feindschaft der Türkei gegen alle Kurd_innen. Erdoğan werde in diesem Sumpf Syriens untergehen und mit ihm auch dieses faschistisch-nationalistische System der Türkei. Der Weg für ein freies Kurdistan und eine demokratische Türkei werde geebnet werden, so der Kongra Gel.
ANF, 26.08.2016, ISKU